Auf erstem Abschnitt des neuen Ostbayernrings fließt Strom

• Netzausbau in Bayern schreitet mit erstem Projekterfolg voran • Ostbayernring hat Vorbildfunktion: Beschleunigung der Projektumsetzung dank vor-zeitigem Baubeginn und erfolgreicher Zusammenarbeit aller Beteiligten • Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekre-tär im BMWK, TenneT-COO Tim Meyerjürgens und Dr. Egon Westphal, Vorstands-vorsitzender der Bayernwerk AG, nehmen 51 Kilometer langen Teilabschnitt in Be-trieb

Bayreuth, 27. Oktober 2022 – Bereits ein Jahr nach Genehmigung haben heute Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWK, TenneT-COO Tim Meyerjürgens und Dr. Egon Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, den ersten Teilabschnitt des Ersatzneubaus Ostbayernring offiziell in Betrieb genommen. Mit einer Planungs-, Genehmigungs- und Bauphase von insgesamt rund fünf Jahren ist der nördliche Teil des Ost-bayernrings Vorbild für den Netzausbau. Auf den knapp 51 Leitungskilometern zwischen den bei-den oberfränkischen Umspannwerken in Redwitz und Mechlenreuth wird die Transportkapazität erhöht. Das ermöglicht künftig mehr Einspeisung Erneuerbarer Energien aus der Region und stärkt gleichzeitig mit Blick auf den Winter die Versorgungs-, Netz und Ausfallsicherheit in Teilen Bayerns. Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von zahlreichen Vertretern aus der regionalen Wirtschaft und Politik statt, darunter auch Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin der Regie-rung von Oberfranken, Annika Popp, stellvertretende Landrätin des Landkreises Hof sowie Münchbergs Bürgermeister Christian Zuber.

Tim Meyerjürgens sagte: „Zuletzt hat TenneT 2015 die Frankenleitung in Bayern eingeweiht. Da-her ist die heutige Inbetriebnahme der ersten 51 Kilometer des Ostbayernrings ein wichtiger Schritt für den Netzausbau und die Versorgungssicherheit in Bayern. Diese Schnelligkeit, den Pragmatismus und die Akzeptanz benötigen wir auch bei unseren anderen neun Netzausbaupro-jekten in Bayern, damit wir uns und unsere Industriestandorte mit bezahlbarem, grünem Strom versorgen und uns unabhängig von fossilen Brennstoffen machen können. Die zeitnahe Umset-zung des Ostbayernrings verdanken wir der Möglichkeit des vorzeitigen Baubeginns parallel zum Genehmigungsverfahren. Wenn wir die Klimaschutzziele in Deutschland und Bayern erreichen wollen, müssen wir auf diesem Erfolgsbeispiel aufsetzen.“

Mit Blick auf die Versorgungssituation im Winter betrachtet auch Stefan Wenzel, Parlamentari-scher Staatssekretär im BMWK, den Netzausbau als den mittel- und langfristigen Lösungsweg: „Beim Stromnetzausbau müssen wir deutlich schneller vorankommen. Jeder Kilometer Leitung, der in Betrieb genommen wird, trägt zu einer Stärkung der Stromversorgung und zur Stabilisie-rung der Netzgebühren in Deutschland bei. Die Inbetriebnahme des ersten Teilabschnittes des Ostbayernrings ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Weitere müssen zügig folgen."

Dr. Egon Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, ergänzte mit Blick auf das Verteil-netz in Bayern: „Wer die Erneuerbaren Energien entfesseln will, muss die Energienetze entfes-seln. Daher geht der Ausbau des Übertragungs- und Verteilnetzes in Bayern Hand in Hand. Der Ostbayernring ist ein Symbol für die gemeinsame Gestaltung regionaler und überregionaler Stromnetze. Mit der Bündelung unterschiedlicher Spannungsebenen auf vielen Trassenkilometern ist der Ostbayernring ein Meilenstein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bayern.“

Mit den Arbeiten an ausgewählten Maststandorten im Abschnitt zwischen Redwitz und Mechlen-reuth durfte TenneT bereits im Juni 2021 vor der eigentlichen Genehmigung im Planfeststellungs-verfahren beginnen. Dies hat die Zulassung eines sogenannten vorzeitigen Baubeginns durch die zuständige Genehmigungsbehörde ermöglicht. Nach dem Planfeststellungsbeschluss im Novem-ber 2021 konnten die Bauarbeiten dann auch an allen übrigen Maststandorten fortgeführt werden. Der Bau dauerte nur 15 Monate.
Ostbayernring im Überblick

Der Ostbayernring ist eine rund 185 Kilometer lange Höchstspannungsleitung zwischen den Um-spannwerken Redwitz, Mechlenreuth, Etzenricht und Schwandorf. Die bestehende 220-/380-kV-Freileitung wird als Ersatzneubau auf 380-kV verstärkt. Die Planungen für den neuen Ostbayern-ring orientieren sich daher weitestgehend am Verlauf der Bestandsleitung. Nach Inbetriebnahme des Neubaus wird die Bestandsleitung zurück gebaut.
Einzelne Leitungsabschnitte des neuen Ostbayernrings befinden sich im Gemeinschaftseigentum von TenneT und Bayernwerk Netz. Im nun fertig gestellten Abschnitt zwischen Redwitz und Mechlenreuth liegt die Länge der 110-kV-Mitführung auf 53 Masten bei etwa 21 Kilometern. Dadurch werden Eingriffe in die Landschaft minimiert.

Das Netzausbauprojekt unterteilt sich in vier Planungsabschnitte. Für jeden Abschnitt findet ein eigenes Genehmigungsverfahren bei der zuständigen Bezirksregierung statt. Der Abschnitt zwi-schen Redwitz und Mechlenreuth wurde bereits im November 2021 durch die Regierung von Oberfranken genehmigt und nun in Betrieb genommen. Nach dem Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt zwischen Etzenricht und Schwandorf im August 2022 befindet sich dieser Abschnitt derzeit im Bau. Die beiden Planungsabschnitte zwischen den Umspannwerken Mechlenreuth und Etzenricht befinden sich noch im Planfeststellungsverfahren. Die Planfeststellungsbeschlüsse für die zwei Abschnitte erhält TenneT voraussichtlich bis Herbst nächsten Jahres. Der gesamte Er-satzneubau soll bis zum Herbst 2025 fertiggestellt sein. Der Rückbau der gesamten Bestandslei-tung soll ein Jahr später im Herbst 2026 abgeschlossen sein.

TenneT

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber, der sich für eine sichere und zuverlässige Stromver-sorgung einsetzt – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende für eine nachhaltige Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 24.500 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und Deutschland und sind einer der größten Investoren in natio-nale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 6.600 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen mit Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 42 Millionen Endver-braucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.
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