Beschäftigung beim Ausbau von Windenergie und "grünem" Wasserstoff ermöglichen!

Bremerhaven, 24. August 2020 – Der WAB e.V. fordert die Bundesregierung dazu auf, vor den geplanten Änderungen des EEG und des Wind auf See Gesetzes einen Plan vorzulegen, wie die Klimaziele für das Jahr 2030 sowie die neu formulierten langfristigen Ausbauziele für Offshore-Wind und „grünen“ Wasserstoff erreichbar werden. Über die Umsetzung der Ausbauziele werden vom 3. - 4. September in Bremerhaven bis zu 250 Branchenexpertinnen und Branchenexperten auf der WINDFORCE Conference 2020 diskutieren.

Das Ausbauziel der Bundesregierung für Erneuerbare Energien für 2030 – ein Anteil am Stromverbrauch von 65% – basiert derzeit auf der Annahme, dass sich dieser Verbrauch in etwa auf dem aktuellen Niveau halten wird. Das ist zunehmend unrealistisch. Zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wird erneuerbar erzeugter Strom speziell im Hinblick auf die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff in erheblich höherem Umfang benötigt, zum Beispiel in der Chemie-, Stahl- und Zementindustrie sowie für den Mobilitätssektor. 

Hier sollte sich die Bundesregierung rechtzeitig darauf einstellen, dass die Potenziale für die Windkraft besser ausgeschöpft werden. „Die Bundesregierung muss nicht nur realistische Ausbauziele formulieren, sondern auch die Rahmenbedingungen so gestalten, dass diese Ziele auch tatsächlich erreicht werden und wir nicht ab 2025 überwiegend auf Importe angewiesen sein werden“, sagt WAB e.V.-Geschäftsführerin Heike Winkler. So hinkt der Ausbau der Windenergie an Land seit Jahren dem erforderlichen Tempo und der auf See dem möglichen Potenzial hinterher. Die Hindernisse für die Windenergie an Land und der zu Beginn der 2020er Jahre ausgebremste Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee haben zu einer herausfordernden Situation für die gesamte Windindustrie und bereits zum Verlust zehntausender Arbeitsplätze geführt. 

„Um auch Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland zu halten und auszubauen, benötigt die Windindustrie dringend kurzfristige Impulse: Die Bundesregierung sollte ihr Koalitionsvertrags-Versprechen einlösen und eine Ausschreibung für das Küstenmeer und für freie Netzkapazitäten starten, die sonst über mehrere Jahre ungenutzt blieben. Der 18-Punkte-Plan des Bundeswirtschaftsministeriums für die Windenergie an Land wartet ebenfalls auf seine Umsetzung“, sagt Heike Winkler

Es ist absehbar, dass eine große Anzahl der Windenergieanlagen an Land bei aktueller Genehmigungslage nach dem Auslaufen des 20-jährigen Einspeisetarifs nicht ersetzt werden und so auch keine neue Wertschöpfung ermöglicht wird. Auch deren Weiternutzung für die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff ist mit dem aktuellen regulatorischen Rahmen nicht rentabel. Dies ist fatal für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Zudem soll der Großteil der neuen Offshore-Windparks dieses Jahrzehnts erst in mehreren Jahren gebaut werden. Offshore-Wind kann in Deutschland wieder für mehr Beschäftigung sorgen, wenn kleine und mittlere Unternehmen in diesem politisch regulierten Markt bis dahin eine faire Chance erhalten“, fügt Heike Winkler hinzu.

Hoffnung machen der Branche die Pläne der Europäischen Kommission für einen „European Green Deal“, demzufolge die europäische Wirtschaft sich auf den Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2050 machen soll. Auch dieser Plan geht mit strengeren Klimazielen für das Jahr 2030 einher. Auch hier könnten die vorhandenen Potenziale für eine effizientere Nutzung geplant werden. Offshore Windkraft wird in jedem Fall eine entscheidende Rolle spielen – dies bietet für Deutschland ein Exportpotenzial, welches bei „grünen“ Wasserstoff erst noch aufzubauen ist. „Auch nachdem die Bundesregierung eine nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt hat, bleibt weitgehend unklar, wie die konkreten Elektrolysekapazitäts-Ausbaupläne bis 2030 und darüber hinaus umgesetzt werden sollen und ‚grüner‘ Wasserstoff marktwirtschaftlich gesehen bei aktuellen Rahmenbedingungen an Bedeutung gewinnen soll“, sagt Heike Winkler.

Foto: (c) WindMW Service GmbH

Die 16. WINDFORCE Conference

Der langfristige Ausbau von Offshore-Wind (fest gegründet oder schwimmend) und die Nutzung dieser Technologie für „grünen“ Wasserstoff sind Schwerpunkte der 16. WINDFORCE Conference am 3. und 4. September in der Bremerhavener Stadthalle. Auf der Veranstaltung wird es vor allem um die Frage gehen, wie wir die neuen langfristigen Pläne für Offshore-Wind in Deutschland und Europa verwirklichen können und dabei hierzulande wieder für mehr Wertschöpfung und Beschäftigung sorgen können. Partnerland der Veranstaltung ist Großbritannien, das Land mit dem aktuell attraktivsten Offshore-Wind-Markt in Europa. 

Akkreditierungen, COVID-19-Schutzkonzept und das Konferenzprogranmm

·        Anmeldungen für Journalist(inn)en für die Konferenz bitte an Hans-Dieter Sohn
(Kontakt siehe unten)

·        COVID-19: Mit der Stadthalle Bremerhaven haben wir für die WINDFORCE in diesem Jahr eine deutlich größere Location ausgewählt, in der wir alle aktuellen Abstandsregeln einhalten können. Wir haben zudem in Abstimmung mit den zuständigen Behörden ein Hygienekonzept ausgearbeitet, das uns hilft, für einen bestmöglichen Infektionsschutz zu sorgen. Unser von den zuständigen Behörden genehmigtes Hygienekonzept: http://bit.ly/Windforce-Hygienekonzept 

·        Das Konferenzprogramm für den 3. und 4. September finden Sie hier: https://windforce.info/windforce2020/english-program/ 

Über den WAB e.V.:

Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von „grünem“ Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören mehr als 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net 

Kontakt:

Hans-Dieter Sohn | Senior Communications and Marketing Manager WAB e.V. | +49 173 2382802 | hans.sohn@wab.net