"Daseinsvorsorge sichern" ist einer der drei Innovationspfade des neuen Handlungsrahmens "Nordwesten.Stark.Klimaneutral", den die Metropolregion Nordwest Ende vergangenen Jahres als Strategie für die Jahre 2022-2025 verabschiedet hat. "Daseinsvorsorge & Soziale Innovation" ist das aktuelle Schwerpunktthema, das die Metropolregion Nordwest für 2022 in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt hat und zugleich Förderschwerpunkt dieses Jahres.
Drei Projekte aus Bremerhaven oder mit Bremerhavener Beteiligung können sich über eine Förderung freuen.
Mit dem ,,WERK.stadtlabor" in der "Alten Bürger" wird es einen Ermöglichungsort und ein Experimentierfeld geben, das räumliche und technische Möglichkeiten für die Umsetzung innovativer Ideen ohne großes finanzielles Risiko bietet. In dem Reallabor finden gemeinwohlorientierte Experimente statt, die ungenutztes Potential motivierter Akteursgruppen aus der Stadt (in Schule, Studium, Gründung, Ruhestand) aufschließen und soziale Synergien erzeugen können. lm Zuge der Sanierung eines mehrstöckigen Hauses als "Lernbaustelle" ergeben sich ideale Lern- und Vermittlungsgelegenheiten. Über Formaten wie offene Werkstätten, Mitmach-Workshops, Vorträgen, Aktionstage, Demo-Days u. ä. werden Fachexpertinnen und -experten eingeladen, ihr Wissen einzubringen. Zentrale Projektziele sind die Ermöglichung von Teilhabe, Potentialentfaltung, Sichtbarmachung unterschiedlicher Perspektiven sowie Durchführung gemeinsamer Projekte zur Förderung von Gestaltungskompetenzen und Unternehmensgeist.
Die Akzeptanz von Wasserstoff zu fördern haben sich Wirtschaftsförderer aus Wesermarsch und Bremerhaven sowie Interessensvertreter aus der Region wie H2BX - Wasserstoff für die Region Bremerhaven e.V. und der Oldenburger Energiecluster OLEC e.V. gewidmet.
Mit der Energiewende und dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft wird der Aufbau einer neuen Wertschöpfungskette und Infrastruktur für Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung notwendig. Das Beispiel der Windenergie zeigt, dass der Infrastrukturausbau in Teilen auf erhebliche Akzeptanzprobleme der Bevölkerung stößt. Für die Wasserstoffwirtschaft sind zusätzlich Fragen der Akzeptanz eines gänzlich neuen Energiesystems zu berücksichtigen - vor allem, weil die Technologie bspw. durch dezentrale Erzeugung von Energie auch näher an die Endverbraucherinnen und Endverbraucher rückt.
Kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sollen in die Lage versetzt werden, Konzepte und Strategien zur Erhöhung der Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern umzusetzen. Dafür soll ihnen das erforderliche Wissen zu den Auswirkungen der Umstellung des Energiesystems auf Wasserstoff durch Fachinformationen und Austauschformate vermittelt werden. Sie sollen so ermächtigt werden, den Handlungsauftrag zur Energiewende zu gestalten und erfolgreich umzusetzen.
Am dritten Projekt aus Bremerhaven ist das AWI federführend beteiligt: FutureNow! Der Klimawandel und die erforderliche Transformation müssen verstanden werden, damit Maßnahmen mitgetragen werden. Deshalb steht die Kompetenzaneignung, also das "Fit-Machen" der Akteurinnen und Akteure, im Fokus des Projektes "FutureNow! Metropolregion Nordwest!".
Das M2C Institut für angewandte Medienforschung und das AWI Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, wollen dafür gemeinsam öffentliche Mitmach- und Erlebnisräume (Labs) in Innenstädten, auf Quartiersebene und für Schulen (bspw. Projektions-Events zum Mitmachen und digitale Klima-Erkundungstouren) umsetzen - vor allem, um die Akzeptanz von Klimaschutz (inkl. Biodiversität, nachhaltiger Stadtentwicklung etc.) zu steigern. Diese sogenannten "Labs" sollen mithilfe digitaler und innovativer Methoden eine Brücke zwischen Wissenschaft und Alltag schlagen und richten sich an Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche sowie an professionelle Stadt- und Innenstadt-Akteurinnen und -Akteure in Niedersachsen und Bremen.
Oberbürgermeister Melf Grantz gratuliert den Projektträgern: "Ich freue mich, dass wir im Rahmen der Metropolregion Nordwest die Innovationspfade 'Klimaneutralität, Biodervisität und Gemeinwohlorientierung' beschreiten und Bremerhaven sich stark an der Umsetzung durch gezielte Projekte beteiligt und einbringt. Das zeigt einmal mehr, welche Innovationskraft in der Stadt und natürlich in der Region steckt. Ich freue mich darauf, die geförderten Projekte im Umgang mit den Herausforderungen in den nächsten Jahren zu begleiten. Mein Dank gilt auch der BIS Wirtschaftsförderung, die das Projekt 'WERK.stadtlabor' und 'Akzeptanz von Wasserstoff' eng in der Antragstellung begleitet hat und in der Umsetzung involviert sein wird."