Wilhelmshaven, 20.04.2017 - HES-Manager Sven Partzsch ist hoch erfreut über die überaus positive Entwicklung der verschiedenen Geschäfte an der Tankerlöschbrücke und im Tanklager der ehemaligen Wilhelmshavener Raffinerie GmbH (WRG).
Besonders gut entwickelt sich der Umschlag, die Zwischenlagerung und der Bahntransport von Jet A1 - Kraftstoff mit Ganzzügen zu einem deutschen Flughafen.
Angestrebt wird ein Umschlag von 500.000 t pro Jahr, die jeweils mit rund 80.000 t Tankern angelandet werden.
Die positive Entwicklung hat zur Aufstockung des Personals von 97 auf derzeit 102 Mitarbeitern geführt.
Weiteres Personal ist geplant, wenn die noch anstehenden Geschäftsmodelle erfolgreich umgesetzt werden können.
Ein lukratives weiteres Standbein in dem modernisierten und nach neusten Maßstäben umgerüsteten Tanklager ist neben der Zwischenlagerung von Rohöl, der sich stark entwickelnde Umschlag von LPG (Liquefied Petroleum Gas), der als Grundstoff an Petrochemische Werke im Inland geliefert wird.
Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 26 Ganzzüge mit je rund 400 m Länge ins Rheinland und Süddeutschland auf die Reise geschickt. Auch Dieselkraftstoff findet seinen Weg auf der Schiene bis in die Schweiz."Der weiteste Transport war der Export von Dieselkraftstoff per Tanker bis nach Brasilien" berichtet Sven Partzsch stolz. Die Konditionierung des Kraftstoffes nach brasilianischer Spezifikation hat auch im Tanklager Wilhelmshaven stattgefunden. Insgesamt wurden von Januar bis März 2017 dreizehn Großtankschiffe abgefertigt.
Ein weiteres wesentliches Transportmittel ist der TKW (Tankkraftwagen); im ersten Quartal 2017 wurden bereits über 2000 Tankkraftwagen verladen.
Die Standortvorteile des Wilhelmshavener Hafens mit seinem tiefen Fahrwasser und seinen optimalen Hinterland Anbindungen über die Schiene und die Autobahn führen zu der Entwicklung weiterer Geschäftsmodelle. Dazu tragen besonders auch die, diese Entwicklung unterstützenden, guten
Kontakte zu den städtischen Behörden, dem Gewerbeaufsichtsamt in Oldenburg und der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV e.V.) bei.
Zu einem wirtschaftlich nachhaltigen Projekt wird sich die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Vakuum-Destillationsanlage der Raffinerie entwickeln. Spätestens im 2. Quartal 2018 soll die Anlage Schiffskraftstoff mit niedrigem Schwefelgehalt herstellen.
An der Wiederinbetriebnahme mit den behördlichen Genehmigungen wird bereits in Kürze auch die Öffentlichkeit der Region im Rahmen der Gesetzgebung beteiligt.
"Auf Veranlassung einiger Hafenbetriebe und dem WHV e.V., in enger Kooperation mit N-Ports, wird es in Kürze in unserem Haus eine Sitzung mit allen Wilhelmshavener Bahnnutzern, einem Vertreter der Bahn und dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium geben, mit dem Thema 'Elektrifizierung
der Bahnanschlüsse bis zu den Hafenbetrieben', erläutert Sven Partzsch. "Bis 2022 will die Bahn die Hauptstrecke bis zum 'weißen Floh' elektrifizieren; bis dahin müssen wir spätestens entweder unseren Bahnanschluss elektrifiziert haben oder die Ganzzugabholung per Diesellok organisiert haben. Ich bin guter Dinge, dass uns das auch gelingen wird, so wie meiner Mannschaft und mir mit optimaler Unterstützung vor Ort, die bisherigen Geschäftsmodelle gelungen sind."
Zur Erinnerung:
Das heutige Erfolgsmodell hat eine wechselvolle Vorgeschichte; Baubeginn der Raffinerie 1973; Bauherr Mobil Oil; 1976 Inbetriebnahme; 1985 wieder stillgelegt; 1991 nach Verkauf an Beta Raffinerie wieder angefahren; 1997 von Louis Dreyfus Energy Holding Ltd. (WRG) übernommen; 2006 an Conoco Phillips verkauft und nach einem Brand im Jahr 2010 schließlich ein Jahr später endgültig stillgelegt und 2012 als Tanklager von Hestya Energy (der heutigen „HES Wilhelmshaven GmbH“) übernommen.
Das Unternehmen plant in den nächsten Jahren bis zu 50 Millionen Euro in den Standort Wilhelmshaven zu investieren, wenn sich alle gegenwärtigen Geschäftsmodelle verwirklichen lassen.
"Es ist gelebte Wirtschaftsförderung die meinem Unternehmen, meiner Mannschaft und mir hier in Wilhelmshaven durch die Zusammenarbeit mit den Behörden und auch der WHV e.V. widerfährt; ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung und den Möglichkeiten die sich uns bieten", so Partzsch.