Wilhelmshaven, 28.08.2017 – Auf Wunsch des Repräsentanten von Taiwan in Deutschland empfing die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) seine Delegation in Wilhelmshaven. Der Bundestagsabgeordnete MdB Kammer hatte den Besuch vermittelt und begleitet. Er machte deutlich, dass die Bekanntschaft über den parlamentarischen Freundschaftskreis in Berlin ständig gepflegt wird. Bei dem intensiven Informations- und Gedankenaustausch waren auch wichtige und an den Auslandskontakten interessierte Vertreter von Hafenwirtschaftsunternehmen beteiligt, um Kontakte nach Taiwan aufzunehmen bzw. zu pflegen.
Da Deutschland keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhält, werden die Interessen Taiwans von einem Repräsentanten in Deutschland wahrgenommen. Im Mittelpunkt des Treffens mit dem Repräsentanten im Range eines Botschafters, Prof. Dr. Jhy-wey Shieh und seiner Mitarbeiter Shang-Yu Chen, Leiter der politischen Abteilung, und Li-Terng Yang, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsabteilung, stand die Information über die Leistungen des Hafens Wilhelmshaven und seiner Unternehmen.
Taiwan hat mit seiner Bevölkerung von rund 23 Mio. Einwohnern ein Exportvolumen mit Deutschland von ca. 16 Mrd. US$. Da der Warenaustausch größtenteils über die Seehäfen erfolgt, war das Interesse am Wilhelmshavener Hafen natürlich groß.
In vier Vorträgen wurde den Gästen exemplarisch die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Tiefwasserhafens Wilhelmshaven vorgestellt.
Beginnend gab der Vizepräsident der WHV e.V. Hans-Joachim Uhlendorf einen Überblick über die im Hafen tätigen Unternehmen und deren Angebotspalette mit den Schwerpunkten Energiedrehscheibe – sprich Mineralöl, Mineralölprodukte, Kohle, Offshore Windenergie sowie Gas – Containertiefwasserhafen, Hinterlandanbindung.
Die detaillierten Erläuterungen von Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der CTW-JWP-Marketing GmbH Co. KG, zum Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und den dahinter verfügbaren Flächen wurden mit großem Interesse verfolgt. Sie sind Anknüpfungspunkt für die Kontakte zu den großen taiwanesischen Reedereien wie Evergreen oder Yang Ming Lines.
Auch die Vorstellung der HES Aktivitäten europaweit und speziell in Wilhelmshaven durch Sven Partzsch, Geschäftsführer von HES Wilhelmshaven, fanden aufmerksame Beachtung. Der Handel mit Mineralöl- und Gasprodukten sowie die Möglichkeiten des europaweit wohl größten oberirdischen Tanklagers mit gut 1,2 Mio m³ Tankvolumen ist international von großer Bedeutung.
Besonderes Interesse fand auch der Vortrag von Speedwind Offshore zur Kontrolle und Wechsel von Getriebeöl in Offshore Windkraftanlagen. Dazu erläuterte Dr. Shieh, dass in Taiwan zur Zeit etwa 2 % des Strombedarfes durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werde, in erster Linie durch Windkraft erzeugt. Dieser Anteil soll mittelfristig bedeutend erhöht werden. Deshalb seien die deutschen Erfahrungen auf diesem Gebiet für Taiwan sehr wertvoll. Insofern fand die Beschreibung des von der Firma cmc Instruments GmbH entwickelten Online Ölüberwachungssystems durch Dr. Jörn Peuser sehr hohes Interesse wie auch die Erläuterung des Offshore Ölwechsels mit einem speziell dafür entwickelten containerisierten und zertifizierten Systems der Firma Speedwind Offshore.
Der Abend verlief in lebhafter und entspannter Atmosphäre mit dem gegenseitigen Versprechen, auf Grundlage der ausgetauschten Informationen und Adressen die Kontakte weiter zu vertiefen.
Im politischen Exkurs machte Prof. Dr. Shieh deutlich, dass es keine Wiedervereinigung mit China geben könne, solange dort keine demokratischen Verhältnisse herrschten. Taiwan sei ein Leuchtturm der ostasiatischen Kultur und Demokratie und sei damit auch wirtschaftlich sehr erfolgreich.
MdB Kammer dankte schließlich der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. für das gut vorbereitete und gelungene Treffen.
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