Längste Drehstromleitung Deutschlands geht ans Netz: Energiewende-Projekt Wahle–Mecklar ist in Betrieb

• 230 Kilometer für die Energiewende: Wahle–Mecklar, Deutschlands derzeit längstes Drehstrom-Projekt, ist nach sechs Jahren Bauzeit fertiggestellt • TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori und der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer nehmen die Leitung symbolisch in Betrieb • Die Nord-Süd-Verbindung stärkt das gesamtdeutsche Höchstspannungsnetz, erhöht die Übertragungskapazität für Windenergie und gewährleistet auch in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen

Ein Meilenstein der Energiewende ist geschafft: Wahle–Mecklar, das größte Netzausbauprojekt von TenneT im Höchstspannungs-Drehstrom-Bereich, geht ans Netz. Heute, am 27. November, hat TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens gemeinsam mit dem stellvertretenden hessischen Ministerpräsidenten Kaweh Mansoori und dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer das wichtige Energiewende-Projekt mit einem symbolischen Akt im niedersächsischen Einbeck (Landkreis Northeim) offiziell in Betrieb genommen. Dort starteten im März 2018 die Bauarbeiten an der Höchstspannungsleitung nach einer intensiven Planungs-, Genehmigungs- und Beteiligungsphase. Nachdem bereits erste Abschnitte in Betrieb genommen wurden, fließt nun auf 210 Kilometer Freileitung und 20 Kilometer Erdkabel der Strom.

Tim Meyerjürgens sagte: „Wir feiern heute einen weiteren großen Schritt für die Energiewende und den Netzausbau in Deutschland. Netzausbauprojekte wie Wahle–Mecklar stärken das gesamtdeutsche Höchstspannungsnetz und tragen maßgeblich dazu bei, unser Land schrittweise unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Der Leitungsbau ist auch ein wichtiger Hebel für die Reduktion der Energiekosten: Durch den Betrieb von Wahle–Mecklar werden künftig jedes Jahr rund 350 Millionen Euro für das Engpassmanagement eingespart. Schon nach vier Jahren werden sich die Investitionskosten dieser zentralen Leitung amortisiert haben.“

Kaweeh Mansoori, hessischer Wirtschaftsminister und stellvertretender hessischer Ministerpräsident, hob hervor: „Jede neue Stromleitung in Nord-Süd-Richtung verringert nicht nur die strukturellen Netzengpässe in Deutschland, sondern senkt zugleich das Volumen an kostenintensiven Maßnahmen zur Netzstabilisierung. Die Höchstspannungsleitung ‚Wahle-Mecklar‘ ist wichtig für die Stromversorgung in Nord- und Osthessen. Sie leistet ab dem heutigen Tag außerdem einen aktiven Beitrag zur Kostendämpfung bei den Netzentgelten. Davon profitieren die Unternehmen und Haushalte in unserem Land.“

Niedersachsens Energieminister Christian Meyer sagte: „Niedersachen wird mit der Energiewende zum bundesweiten Powerhouse. Der größte Anteil grüner Energie wird zukünftig bei uns erzeugt und transportiert, damit ganz Deutschland klimaneutral werden kann. Niedersachsen stemmt also den Löwenanteil dieser enormen Aufgabe. Dabei schreitet der Netzausbau immer zügiger voran, auch weil durch die Erdverkabelung hierfür die Akzeptanz in der Bevölkerung vorhanden ist. Diesen gesamtgesellschaftlichen Konsens dürfen wir daher auf keinen Fall antasten, sonst treten wir bei Energiewende und Klimaschutz wieder auf die Bremse. Und das darf nicht passieren. Denn: Je schneller wir die Netze ausbauen, umso schneller sparen wir die hohen Redispatch-Kosten durch Abregelung von ungenutzter Windenergie. Jedes Jahr der Verzögerung durch den Streit um Trassen würde zu enormen Kosten führen – durch fehlende Transportleitungen von Windstrom aus der Nordsee etwa nach Sachsen oder Süddeutschland.“           

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte in Hannover: „Mit dieser Höchstspannungsleitung sind wir der Energiewende 230 Kilometer nähergekommen. Die kombinierte Frei- und Erdkabelleitung transportiert von nun an saubere Windenergie aus dem Norden in den Süden und sorgt gleichzeitig für eine Reduktion der Energiekosten. Herzlichen Dank und Glückwunsch an alle, die dabei mitgewirkt haben.“

Hintergrund
Das Projekt Wahle–Mecklar sichert den Transport von Windenergie auf der Nord-Süd-Achse und stabilisiert das Netz in Niedersachsen und Nordhessen. Denn mit dem Anschluss an das Höchstspannungsnetz dient Wahle–Mecklar zugleich der Versorgungssicherheit in den Regionen Peine, Salzgitter, Einbeck, Göttingen, Kassel und Bad Hersfeld. Darüber hinaus kann über die Umspannwerke Wahle, Lamspringe, Hardegsen und Mecklar regional erzeugte Energie in das Netz eingespeist werden.

In rund sechs Jahren wurde die 230 Kilometer lange, kombinierte Frei- und Erdkabelleitung errichtet. Im Jahr 2018 wurden erste Baumaßnahmen umgesetzt, 2022 die nördlichen Abschnitte in der Nord-Süd-Linie Peine-Salzgitter-Einbeck-Northeim in Betrieb genommen. Der hessische Abschnitt von der Landesgrenze bis in den Raum Bad Hersfeld wurde 2023 fertiggestellt. Mit der Fertigstellung des verbleibenden Abschnitts im Großraum Göttingen ist die Gesamtleitung nun komplett in Betrieb. Über die Leitung mit 566 Masten und die fast 20 Kilometer Erdkabel fließt nun in TenneTs größtem Drehstorm-Vorhaben an Land der Strom.

Redaktioneller Hinweis: Mögliche Bildunterschrift zum Foto von der symbolischen Inbetriebnahme an der Puzzle-Wand: Das Puzzle für die Energiewende fügt sich zusammen: Die Höchstspannungsstromleitung Wahle–Mecklar leistet einen wichtigen Beitrag für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in Deutschland und für die Region Südniedersachsen und Nordhessen.

Film- und Foto-Footage sowie Grafiken, Broschüren und Factsheet für Redaktionen liegen zum Download unter folgendem Link: Wahle–Mecklar-Footage

Über TenneT

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein über 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,2 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 45 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 8.300 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.

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