LNG - Potenzialanalyse: Ein Thema in der WHV e.V. - Vorstandssitzung

In der kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts- Vereinigung e.V. (WHV e.V.) wurden für die Entwicklung der maritimen Wirtschaft der Region wichtige Themen behandelt.

Wilhelmshaven, 05.07.2017 - Ein Tagesordnungspunkt war die Diskussion über den Sachstand der von der WHV e.V. mit initiierten LNG-Potenzialanalyse.

Die Vorstandsmitglieder des geschäftsführenden Vorstandes John H. Niemann , Hans-Joachim Uhlendorf, Heiner Holzhausen sowie des erweiterten Vorstandes Mikkel Andersen, Matthias Schrell, Rolf Brandstrup und Manfred Adrian diskutierten mit großem Interesse die Ergebnisse des ersten Zwischenberichtes der Studie mit dem Titel: „LNG-Infrastruktur an der deutschen Nordseeküste unter Beachtung besonders geeigneter Standorte“. Sie ist im April beauftragt worden. Die Studie ermittelt den LNG-Bedarf in Deutschland und führt eine Standortuntersuchung in den Häfen Emden, Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven für den
Large-scale 1)  Bereich eines Import-Terminals durch. Auch der smal-scale 2) Bereich wird mit analysiert.

1)        Large-scale: LNG Regasifizierung für Großbedarf von Bevölkerung und Betrieben

2)        Smal-scale:  LNG-Einsatz für den Mobilen-/Verkehrsbereich

 

„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, kompetente Partner an der Finanzierung der Studie zu beteiligen. Mit der oldenburgischen IHK, der Mariko GmbH in Leer und dem maritimen Strategierat Weser-Ems und uns haben wir die Interessen gebündelt um, diese Studie durchzuführen. Das Zwischenergebnis entspricht unseren Erwartungen. Am Ende kann eine weitere enorme Belebung des Wilhelmshavener Hafens dabei herauskommen, denn Deutschland braucht ein Gas-Import-Terminal, um zukünftige LNG-Mengen über einen höchst leistungsfähigen und kostengünstigen Hafen zu importieren“, so John H. Niemann, Präsident der WHV e.V..

„Wenn Ende des Sommers die Studie vorliegt, gilt es den politischen Entscheidungsträgern in den norddeutschen Bundesländern sowie in Berlin deutlich zu machen, dass die von der EU geforderte Realisierung eines LNG-Terminals nur mit gemeinsamen Anstrengungen machbar ist und dass Wilhelmshaven der geeigneste Standort für einen derartigen Terminal ist. Insbesondere, um die Versorgungslücke auszugleichen, die bis 2028 auf erwartete 27 Mrd. m³ anwachsen wird“ bewertet Hans-Joachim Uhlendorf den Bedarf an einem eigenen deutschen LNG-Terminal, der auch für die Versorgung von Anrainerstaaten, wie Österreich zur Verfügung stünde.

TRANSPO München

Mit Interesse wurde vom erweiterten Vorstand der Bericht des geschäftsführenden Vorstandes über den überaus erfolgreichen Einsatz der WHV e.V. gemeinsam mit unserer Beteiligungsgesellschaft Seaports of Niedersachsen auf der kürzlich in München zu Ende gegangenen Transport und Logistik-Messe aufgenommen. In vielen konstruktiven Gesprächen wurden erfolgreich die Standortvorteile des Wilhelmshavener Hafens dargestellt und Gegenbesuche vereinbart. Dazu gehört auch der Besuch des Vorstandsvorsitzenden der Duisburger  Hafen AG, Herrn Erich Staake und Herrn Volker Schmitz, die unter anderem für die wöchentlich nach Wilhelmshaven fahrende Containerzugverbindung zuständig sind.

Mittelweserausbau; Binnenwasserstraßenanschluss

Immer die Entwicklung des Wilhelmshavener Hafens im Auge, hat die WHV e.V. zusammen mit dem Wirtschaftsverband Weser e.V. für die Optimierung des Mittelweserausbaus die Weichen gestellt. 120 Millionen € wurden vor kurzem vom Bundesverkehrsministerium dafür zur Verfügung gestellt. Damit bekommt der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven die Möglichkeit eines Binnenwasserstraßenanschlusses, in dem bei entsprechender Wirtschaftlichkeit mit seegängigen Binnenschiffen von Wilhelmshaven in die Weser und in den Mittellandkanal und damit in das gesamte europäische Binnenwasserstraßennetz gefahren werden kann.

WaddenSea Forum (WSF), Weltnaturerbe Partnerschaftszentrum:

Eine besondere, für die Umwelt und die maritime Wirtschaft wichtige Aufgabe hat die WHV e.V. seit 2016 übernommen. Hans-Joachim Uhlendorf, WHV e.V. Vizepräsident, ist seitdem für die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen im Wadden Sea Forum (WSF) aktiv. Die WHV e.V. ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft. Das WSF besteht seit 2001 und ist eine Plattform, auf der Regierungs- und Nichtregierungsvertreter (NGOs) nachhaltige Lösungen für den Erhalt der Wattenmeerregion der Anrainerländer Niederlande, Dänemark und Deutschland sowie deren funktionierende Wirtschaftstätigkeit erarbeiten und nach erzielter Einigkeit der Trilateralen Regierungskonferenz zur Umsetzung vorschlagen.

„In einer noch zu gründenden Arbeitsgruppe ‚Häfen und Industrie‘, werden zukünftig die Themen Ausbau und Erweiterung von Hafenanlagen sowie Baggerungen der Häfen und Hafenzufahrten diskutiert und einvernehmlich vereinbart werden“, so Hans-Joachim Uhlendorf.

„In der letzten WSF-Sitzung in Holland hat auch die Stadt Wilhelmshaven als neues Mitglied des WSF teilgenommen. OB Andreas Wagner hob besonders den geplanten Bau des Weltnaturerbe-Partnerschaftszentrum im Banter See-Park hervor und betonte, dass damit ein solides Netzwerk und eine optimale Zusammenarbeit zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Wattenmeeres geschaffen wird“, so Uhlendorf.

Das Zentrum soll bis 2019 fertiggestellt werden. Die Finanzierung erfolgt durch Gelder des Bundesministeriums für Umwelt (BMU), des Niedersächsischen Umweltministeriums (MU) und der Stadt Wilhelmshaven. Darin werden die bereits in Wilhelmshaven ansässigen Institutionen Nationalparkverwaltung, Wattenmeer-Sekretariat und WaddenSea Forum untergebracht. Insgesamt werden dort 80 Arbeitsplätze eingerichtet.

Maritimer Wirtschaftsförderer:

Einig waren sich die Mitglieder des Vorstandes in der Wahrnehmung der Rolle der WHV e.V. in der Wirtschaftsförderung der Region.

„Wir sehen uns als maritimer Lobbyist und Wirtschaftsförderer  und haben das seit 32 Jahren erfolgreich unter Beweis gestellt. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die hohe Hafenkenntnis und entsprechende Kompetenz sowie Vernetzung mit der Niedersächsischen Hafenvertretung und Seaports of Niedersachsen. Dieses Wissen bringen wir gerne weiterhin in die städtische Wirtschaftsförderung ein. Das machen wir mit zwei Angestellten und uns als ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern. Bisher haben wir das alles aus dem von unseren Mitgliedern finanzierten Budget finanziert. Den Mitgliedern der WHV e.V. gilt dafür unser besonderer Dank“, so Niemann, Uhlendorf und Holzhausen.

Autor: WHV e.V.

Siehe auch:

www.hafenwirtschaft-whv.de   - Hafenfilm
www.wilhelmshaven-windenergie.de