Berlin, 11. Dezember 2017 – Eine aktuelle Studie von Fraunhofer IWES kommt zu dem Ergebnis, dass Windanlagen auf See an jedem Tag im Jahr Strom liefern. Damit hat sich die Verfügbarkeit der Anlagen auf See gegenüber den Untersuchungen aus der Vorgängerstudie erhöht. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Offshore-Windenergie erheblich zur Versorgungssicherheit beiträgt. Eine Erhöhung der Ausbauziele bis 2030 würde somit den Industriestandort Deutschland stärken und klimapolitisch geboten sein“, sagte Dr. Ursula Prall, Vorstandsvorsitzende der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE. „Die Bundespolitik sollte sich daher den Forderungen der Küstenländer und der Branche aus dem Cuxhavener Appell vom September dieses Jahres anschließen“, so Prall weiter. Darin wurde ein Ausbau der Offshore-Windenergie auf mindestens 20 GW bis 2030 und 30 GW bis 2035 gefordert.
Die aktuelle Untersuchung von Fraunhofer IWES zeigt auch, dass die Stromerträge der Anlagen auf See besser vorhersagbar sind. Die Studie hat die langfristige energiewirtschaftliche Bedeutung der Offshore- Windenergie in einem zunehmend dekarbonisierten Energiesystem bis zum Jahre 2050 untersucht. Zu diesem Zeitpunkt wird von einer vollständigen Deckung des Endenergiebedarfs durch Erneuerbare Energien ausgegangen, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können. Die Studie geht damit über das 80 Prozent Ziel der Vorgängerstudie aus dem Jahre 2013 hinaus.
Die aktualisierte Analyse nimmt – als Zwischenschritt - auch das Jahr 2030 in den Blick und geht dabei von einem 30-prozentigen Erneuerbaren Energien-Anteil am Endenergiebedarf aus. Die Studie zeigt, dass der erforderliche Anteil Erneuerbarer Energien für eine sektorübergreifende Energiewende nur mit einem signifikanten Anteil an Offshore- Windenergie möglich ist. Dabei wird für das Jahr 2030 eine Leistung von 25 GW und für 2050 von 57 GW als energiewirtschaftliches Optimum angesehen.
Die Gründe dafür liegen u.a. an den guten Kraftwerkseigenschaften der Offshore-Windenergie. Die Anlagen liefern vergleichsweise konstant Strom und die Erträge sind gut vorhersagbar. Mit einem höheren Anteil der Offshore-Windenergie in den Jahren 2030 und 2050 wird die Volatilität der Residuallast reduziert, damit sinken der Bedarf und die Kosten zur Bereitstellung von Flexibilität (wie u.a. Reservekraftwerke). Der Grund hierfür ist, dass die Offshore-Windenergie hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs besser dem Stromverbrauch entspricht als Onshore-Windenergie und Photovoltaik.
Die Studie wurde im Auftrag der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE durchgeführt.
Über die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE
Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE wurde 2005 zur Förderung des Umweltund Klimaschutzes durch eine verbesserte Erforschung und Entwicklung der Windenergie auf See gegründet. Sie hat sich als eine überparteiliche, überregionale und unabhängige Einrichtung zur Unterstützung der Offshore- Windenergie in Deutschland und Europa etabliert. Die Stiftung ist Kommunikationsplattform für Akteure aus Politik, Wirtschaft und Forschung, dient dem Wissensaustausch und versteht sich als Ideengeber. Gleichzeitig bündelt sie die verschiedenen Interessen und vertritt sie gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft.