Offshore-Ausbau für die europäische Energiewende: TenneT empfängt politischen Besuch zur Werft-Besichtigung in Cádiz

• Austausch zu Herausforderungen und Lösungsideen für die Beschleunigung des Offshore-Netzausbaus • Grünes Kraftwerk Nordsee ist Schlüsselregion für das Erreichen der europäischen Energiewende • TenneT fordert verlässliche politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den zwingend notwendigen Offshore-Netzausbau

TenneT, Europas führender Offshore-Übertragungsnetzbetreiber, empfing am heutigen Donnerstag, 2.11.2023, politischen Besuch aus Deutschland zu einem Werft-Besuch in Cádiz, Spanien. Im Mittelpunkt stand dabei der Informationsaustausch rund um den Baufortschritt der TenneT-Konverterplattform für das für die deutsche Nordsee vorgesehene Offshore Netzanschlusssystem BorWin5. Zudem tauschte sich die Politik-Gruppe rund um den Koordinator für Maritimes und Tourismus, Dieter Janecek, vor Ort gemeinsam mit TenneT und den Partnern Siemens Energy und Dragados Offshore zu Herausforderungen und Lösungsideen für die Beschleunigung des Offshore-Netzausbaus in der Nordsee aus. Im Fokus der Gespräche standen der Ausbau der Offshore-Windenergie als zentraler Bestandteil der europäischen Energiewende und die dafür erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Teil des zweitägigen Programms war auch die Besichtigung der Offshore-Konverterplattform BorWin epsilon. Die Plattform ist das technologische Herzstück des TenneT-Projekts BorWin5 und wird derzeit in Cádiz gebaut.

Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, betonte im Kontext des politischen Besuchs die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingen für den zwingend notwendigen Offshore-Ausbau: „Die Nordsee als grünes Kraftwerk Europas muss schnell und effizient erschlossen und an die Stromnetze an Land angeschlossen werden. Nur so kann das europäische Ziel einer unabhängigen Versorgung mit erneuerbaren Energien Wirklichkeit werden. Dafür braucht es hohe politische und wirtschaftliche Verlässlichkeit – für TenneT und für unsere Partner. Konkret bedeutet das: kürzere Genehmigungsverfahren, ausreichende Marktkapazitäten und stabile Lieferketten sowie eine umfassende Qualifizierungsoffensive gegen den drohenden Fachkräftemangel im gesamten Offshore-Bereich. Nur wenn all diese Faktoren ineinander greifen, können wir die ehrgeizigen Ausbauziele schaffen.“

Auch Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus, hob die Bedeutung der Offshore-Windenergie für das Gelingen der europäischen Energiewende hervor: „Der beschleunigte Ausbau der Offshore-Windenergie hat für uns höchste politische Priorität. Die Bundesregierung wird alle Möglichkeiten nutzen, um den Ausbau zu beschleunigen. Dazu gehört u.a. neben schnelleren Genehmigungsverfahren, die Unterstützung des Aufbaus von Produktionskapazitäten für Konverterplattformen in Deutschland. Die Fertigung dieser Konverterplattform zeigt, dass die Energiewende gut für die deutsche und gesamte europäische Wirtschaft ist. In Spanien und Deutschland sind in der Offshore-Windindustrie bereits tausende gut bezahlter Industriejobs entstanden – viele weitere werden folgen. Die Bundesregierung treibt die Energiewende zielstrebig Schritt für Schritt voran und sichert Deutschland damit kostengünstige erneuerbare Energien. Der Austausch mit der spanischen Werft und den deutschen Firmen ist wichtig, um gemeinsam europäisch daran zu arbeiten, dass der schnelle Hochlauf der OffshoreWindindustrie gelingen kann.“  

Hintergrund Die derzeitigen TenneT Offshore-Netzanbindungen übertragen aktuell rund 11,5 Gigawatt Offshore-Windenergie sicher von See an Land. Bis 2031 wird TenneT in Deutschland und in den Niederlanden weitere 21 Offshore-Netzanbindungen realisieren und dann insgesamt 40 Gigawatt Übertragungskapazität betreiben. Eines dieser Projekte ist die Offshore-Netzanbindung BorWin5. Bereits im Jahr 2025 soll das Projekt mit 900 Megawatt Übertragungskapazität in Betrieb gehen.

TenneT treibt nicht nur die Standardisierung von Systemen und Prozessen voran, sondern entwickelt auch innovative Technologien, um Netzanschlüsse noch effizienter und kosteneffektiver zu gestalten. Eine dieser Innovationen ist der 66-kV-Direktanschluss, der auch beim Projekt BorWin5 zum Einsatz kommt. Diese Technologie ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen, da die Windkraftanlagen direkt über 66-kV-Drehstromkabel an die Offshore-Plattform von TenneT angeschlossen werden. Bisher war es notwendig, für jeden Offshore-Windpark eine eigene Umspannstation im Meer zu bauen und diese mit 155-kV-Drehstromkabeln an die Konverterstation anzubinden.

<> Bildunterschrift: TenneT-COO Tim Meyerjürgens mit den Partnern Siemens Energy und Dragados Offshore und der Besuchsgruppe rund um Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritimes und Tourismus. Im Hintergrund die Konverterplattform BorWin epsilon, die aktuell in Cádiz gebaut wird.

TenneT 

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 24.500 km langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 16 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. Euro und einer Bilanzsumme von 32 Mrd. Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 6.600 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 42 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.   Lighting the way ahead together.