Wilhelmshaven, 01.09.2017 - „Mit diesem Sensorsystem sind wir in der Lage, Änderungen an der Offshore Windanlage von Beginn an zu erkennen; das ist ein total neuer Ansatz zur Schadensprävention. Wir erkennen kritische Zustände via Datenübertragung (DFÜ) und vermeiden dadurch Schäden an der Anlage und Erhöhen deren Laufzeit. Durch sensible Echtzeitanalysen sind wir darüber hinaus in der Lage, Ölwechsel nach Bedarf durchzuführen und damit das Ölwechselintervall zu verlängern“, erklärt Christian Bicker, Geschäftsführer Speedwind Offshore.
Ölwechsel im Offshore-Bereich kosten viel Zeit und Geld, deshalb macht es Sinn, das Verfahren zu optimieren.
Bei der Erzeugung von Windenergie wirken enorme Kräfte auf die mechanischen Teile der Windkraftanlage. Hinzu kommen wechselhafte Betriebsbedingungen, Temperaturen und Witterungs-einflüsse, die sich neben dem normalen Verschleiß negativ auf die Eigenschaften der Schmierstoffe auswirken. „Speedwind Offshore“ hat ein spezielles Containersystem entwickelt. Unter der Typenbezeichnung SWOC 1.0 kommt das zertifizierte System auf den Markt und entspricht damit als erste Einrichtung den aktuellen Sicherheitsstandards, die für Ölwechsel auf dem Wasser von den Genehmigungsbehörden verlangt werden.
Der 20 Fuß-Container ist mit zwei separaten Spezialschlauch-systemen für die sortenreine Befüllung der Getriebe- und Hydraulik-systeme bestückt, und wird per Schiff zu den Windparks transportiert. Dem Umweltschutz wird in hohem Maße Rechnung getragen. Speziell entwickelte Abrisssicherungen verhindern einen Ölaustritt und vermeiden damit Gewässerverschmutzungen.
Den Anforderungen der Meerestrategierahmenrichtlinie (MSRL) wird damit in hohem Maße entsprochen. Nicht alle zur Anwendung kommenden sonstigen Ölwechselmethoden entsprechen diesen Anforderungen ansatzweise. „Wir erwarten, dass die auf hoher See agierenden Kontrollorgane, wie z. B. die See Berufsgenossenschaft etc. durch Kontrollen dafür sorgen, dass den schwarzen Schafen unter den Unternehmen das Handwerk gelegt wird“, so Uwe Thiele, Projektmanager, „und, dass die Anwendung der sauberen Verfahren gängige Praxis werden.“
Mit dem Speedwind Offshore Container (SWOC) im Einsatz werden nachweislich durch Minimierung von Anlagen-Stillstandszeiten bis zu 60% Kosten gesenkt; denn Ölwechsel findet nach Bedarf statt und nicht mechanisch nach „Schema F“ für alle Anlagen eines Windparks zur gleichen Zeit. Die Windenergieanlage wird während des Ölwechsels sensibel behandelt. Zur Vermeidung von thermischen Schäden wird das Getriebeöl vor dem Pumpvorgang im geschlossenen System auf ca. 50◦ C vorgeheizt. Danach werden die verwendeten Spülöle aufgefangen und erneut aufbereitet sowie von Verschleißpartikeln und Wasser getrennt. Ein bedeutender Vorgang für den Umweltschutz.
„Speedwind Offshore ist aktuell unser jüngstes Mitglied“, berichtet John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) „wir sind stolz auf diese Mitgliedschaft, macht sie doch deutlich, dass dieses überaus innovative Unternehmen von seiner Basis in Wilhelmshaven umweltschützend bestmöglich via Sensortechnik Betriebsüberwachungen und erforderliche Getriebeölwechsel auf Windenergie- Anlagen durchführen wird. Wir sehen als maritimer Wirtschaftsförderer unsere Aufgabe darin, dem Unternehmen bei der Vermarktung zu helfen und die weitere Entwicklung als Tochterunternehmen der Firma Ammenn, Wilhelmshaven, positiv zu begleiten.