Regierungswechsel in Deutschland und Japan: GJETC diskutiert Folgen für die Klimaschutzpolitik

Berlin/Tokio, 25. Februar 2022. Am 24. und 25. Februar tagte der Deutsch-Japanische Kooperationsrat zur Energiewende (GJETC) erneut in hybrider Form in Berlin und Tokio. Im Zentrum der Ratssitzung standen die Regierungswechsel in beiden Ländern sowie die Folgen für die Klimaschutzpolitik Deutschlands und Japans. Zudem wurden Studien zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie, zu langfristigen Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität und zur Rolle von Batteriesystemen in der Energiewende präsentiert. Mit seiner Arbeit leistet der GJETC einen wichtigen Beitrag zur deutsch-japanischen Zusammenarbeit in Klimaschutzfragen. Durch bilateralen Wissensaustausch zu energie- und klimapolitischen Herausforderungen, die Erstellung von Studien und durch Empfehlungen an die Regierungen beider Nationen fördert der GJETC eine ambitionierte Energiewendepolitik.

„Sowohl in Japan als auch in Deutschland wurden die Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Förderung der Energieeffizienz deutlich erhöht. Dennoch sind die vorhandenen Potenziale noch nicht ausgeschöpft, und die Forderung der UN-Klimakonferenz 2021, die in Glasgow stattgefunden hat, das 1,5 Grad-Ziel in Reichweite zu halten, bleibt für beide Länder eine große Herausforderung. Insofern ist der bilaterale Wissensaustausch zwischen zwei führenden Industrienationen und die damit einhergehende Signalwirkung möglicher Vorreiterrollen wichtiger denn je“, erläutert der deutsche Co-Vorsitzende des GJETC, Prof. Dr. Peter Hennicke.

Im März 2022 geht die dritte Ratsphase des GJETC zu Ende. Nach langjähriger erfolgreicher Arbeit mit einem breiten Studienprogramm, mehreren Outreach-Veranstaltungen, Innovation-Roundtables und Stakeholder-Dialogen, die eine Plattform für den Informationsaustausch und die Diskussion zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft boten, ist der GJETC bereit, seine Arbeit in einer vierten Phase fortzusetzen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Deutsch-Japanischen Energiepartnerschaft kann Synergien zwischen Politik, Industrie und Forschung schaffen und neue Wege für den Wissensaustausch aufzeigen.

Prof. Tatsuya Terazawa, der japanische Co-Vorsitzende des GJETC, hebt hervor: „Wir wollen den GJETC ganz klar auch über den März 2022 hinaus fortführen. Dafür haben wir in den letzten Tagen bereits erste Ideen zu Format, Aktivitäten und Vorschläge zu möglichen Studienthemen gesammelt. Besonders im Hinblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre, nämlich die Erreichung der selbstgesteckten Klimaziele vieler Industrienationen, insbesondere Japan und Deutschland, schaffen wir mit dem GJETC eine wichtige Ebene für den wissensbasierten Dialog.“

Über den GJETC
Der Deutsch-Japanische Kooperationsrat zur Energiewende ist ein internationales Modellprojekt zur Stärkung des Wissensaustauschs über Technologien, Politik und die Auswirkungen der Energiewende. In seiner Form, Kontinuität und Größe ist der GJETC das erste deutsch-japanische Kooperationsprojekt zur Energiewende dieser Art. Der im Frühjahr 2016 gegründete Rat führt ein umfangreiches Studienprogramm zu Kernthemen der Energiewende durch, führt Stakeholder-Dialoge mit der Industrie und der Zivilgesellschaft und veröffentlichte bereits elf Studien, eine Reihe strategischer Inputpapiere sowie zwei Berichte mit Schlüsselempfehlungen für eine erfolgreiche Energiewende im März 2018 und im Juni 2020.

Das Projekt, das im Frühjahr 2016 gemeinsam vom Wuppertal Institut, ECOS, hennicke.consult und dem Institute of Energy Economics Japan (IEEJ/Tokyo) gestartet wurde, wird derzeit vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) gefördert. In der 1. und 2. Arbeitsphase wurde es durch die Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung Mercator sowie das Japanese Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) gefördert. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) unterstützen das Projekt. Auf deutscher Seite koordiniert das Wuppertal Institut zusammen mit ECOS die Ratsarbeit als Sekretariat, auf japanischer Seite übernimmt bisher diese Aufgabe das Institute of Energy Economics Japan (IEEJ).

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