Bei der Veranstaltung zum Baustart des SuedLink-Konverters in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) übergaben Gesamtprojektleiter Stefan Mirschel vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT und Schleswig-Holsteins Energiewende-Staatssekretär Joschka Knuth gemeinsam einen kupferfarbenen Bauhelm als symbolischen Staffelstab an Jörgen Krömeke, Leiter HGÜ Projektmanagement bei Siemens Energy. An der Veranstaltung nahmen rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung teil.
TenneT-COO Tim Meyerjürgens sagte: „Mit dem Bau des SuedLink-Konverters in Brunsbüttel nimmt ein weiterer wesentlicher Baustein für die Infrastruktur der Energiewende Gestalt an. Brunsbüttel wird damit zu einer wichtigen Drehscheibe für Erneuerbare Energien. In großen Schritten geht es bei SuedLink weiter voran. Seit vergangener Woche liegen der Bundesnetzagentur sämtliche Planfeststellungsunterlagen für die insgesamt rund 700 Trassenkilometer vor und wir sehen bereits den nächsten Starts in weiteren Bauabschnitten entgegen. Mit den bereits erfolgten Baustarts an der Elbunterquerung und in Baden-Württemberg vollzieht SuedLink sukzessive den Schritt vom Planungs- zum Bauprojekt. Unser Fokus ist dabei fest darauf gerichtet, die Inbetriebnahme von SuedLink im Jahr 2028 zu realisieren.“
Joschka Knuth, Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein sagte: „Der Norden produziert ihn, das ganze Land braucht ihn: Wir sind das Land des Windstroms. Doch der Strom muss auch dort ankommen, wo er benötigt wird. Leitungen wie SuedLink öffnen den Flaschenhals, der aktuell noch verhindert, dass hier produzierter grüner Strom auch vollständig verteilt wird. Die Leitung ist ein wichtiger Meilenstein für die Energiewende und für die nationale Energieversorgung. Der Ausbau der Energieinfrastruktur ist eine Herausforderung für Land und Leute. Der Bau sichert gleichzeitig die Energiewende und reduziert langfristig die Mengen abgeregelten Stroms. Dieses Investment in die Zukunft unserer Energieversorgung ist daher ohne Alternative.“
„Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) von Siemens Energy ist ein entscheidender Bestandteil des SuedLink-Projekts und sorgt dafür, dass der aus erneuerbaren Energien erzeugte Strom zuverlässig und effizient in den Lastzentren ankommt. Unsere Konverter Technologie wandelt Wechselstrom in Gleichstrom um und transportiert bis zu 2.000 MW Energie mit geringen Verlusten über 700 km. Die SuedLink-Konverter werden mit der neuesten HGÜ Technologie realisiert und können sowohl Wirk- als auch Blindleistung regeln, um das Übertragungsnetz zu stabilisieren“, sagte Hauke Jürgensen, Leiter für Stromübertragungslösungen bei Siemens Energy.
Siemens Energy wird den Konverter in den nächsten Jahren auf einer Fläche neben dem ehemaligen Kernkraftwerk Brunsbüttel errichten. Zunächst werden nun ca. 2.300 Betonpfähle für das sichere Fundament in den Boden gerammt. Dann beginnt der Hochbau. Die Inbetriebnahme ist gemeinsam mit dem kompletten SuedLink für 2028 terminiert. Die beiden verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW haben den Auftrag zum Bau von zwei Konverterstationen für das eine von zwei SuedLink-Systemen gemeinsam an Siemens Energy vergeben. SuedLink verstärkt die Bedeutung von Brunsbüttel als Energiedrehscheibe. Traditionell ist die Hafenstadt ein wichtiger Umschlag- und Verarbeitungsort für fossile Energieträger. Mit der Anbindung von Offshore-Windparks und nun SuedLink erweitert sich das Portfolio um Erneuerbare Energien.
Im Rahmen eines Informations-Marktes konnten sich die Teilnehmer wie auch zahlreiche Medienvertreter über Planung, Bau und Technologie eines der größten Energiewende-Projekte kundig machen. Das Thema des abschließenden Podiumsgesprächs lautetet „Energie Drehscheibe Brunsbüttel – Wir versorgen die Bundesrepublik“. Teilnehmer waren neben Stefan Mirschel, Joschka Knuth und Jörgen Krömeke auch Brunsbüttels Bürgermeister Martin Schmedtje, Dr. Malte Hinrichsen, Abteilungsleiter Partnerschaften und Politik von HanseWerk / SH Netz AG sowie Dr. Guido Austen, Geschäftsführung Entwicklungsgesellschaft Westholstein mbH.
Daten und Fakten zu den SuedLink-Konvertern
Das vermaschte Stromnetz in Deutschland basiert auf Wechselstrom. Um Strom über lange Strecken möglichst verlustarm transportieren zu können, wird SuedLink jedoch als Gleichstromleitung gebaut. An den beiden nördlichen SuedLink-Startpunkten in Brunsbüttel und Wilster wandelt deshalb der Konverter den Wechselstrom in Gleichstrom. An den Endpunkten in Leingarten (Baden-Württemberg) und Bergrheinfeld (Bayern) wird der ankommende Strom mit jeweils einem weiteren Konverter wieder zu Wechselstrom umgewandelt und in das Stromnetz eingespeist.
Der Konverter in Brunsbüttel trägt zudem zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, indem er flexibel auf Schwankungen in Stromnachfrage und -angebot reagiert. Er wirkt dann wie ein Kraftwerk und hilft, das angebundene Wechselstromnetz stabil bei 50 Hertz zu halten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Zudem können die Anlagen sowohl als Gleich- wie auch als Wechselstromrichter arbeiten und damit die Lastflussrichtung wechseln. Strom kann bei SuedLink also von Norden nach Süden und in umgekehrter Richtung transportiert werden (z.B. für überschüssige Photovoltaik im Sommer).
SuedLink
SuedLink besteht aus zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Verbindungen (HGÜ), die im Bundesbedarfsplangesetz als sogenannte Vorhaben 3 und Vorhaben 4 definiert sind:
• Vorhaben 3 von Brunsbüttel im Süden Schleswig-Holsteins nach Großgartach/Leingarten im Norden Baden-Württembergs und
• Vorhaben 4, das streckenweise parallel zum Vorhaben 3 von Wilster (Schleswig-Holstein) ins bayerische Bergrheinfeld/West führt.
Mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro ist SuedLink das zentrale Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Das Vorhaben ist in allen Abschnitten mindestens im Planfeststellungsverfahren, in dem der finale Leitungsverlauf festgelegt wird. In Leingarten (bei Heilbronn) entsteht bereits ein Konverter und es finden erste Schachtarbeiten zur Vorbereitung der Kabelverlegung in einem ehemaligen Salzbergwerk statt.
Bei Glückstadt läuft der Bau des Elbtunnels und bei Zeven (Niedersachsen) ist mit bauvorbereitenden Maßnahmen für den ersten Erdkabelabschnitt begonnen worden. TenneT ist bei SuedLink für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. In den Zuständigkeitsbereich von TransnetBW fallen der südliche Trassenabschnitt und der Konverter in Baden-Württemberg.
Hinweis für Redaktionen: Film- und Foto-Footage zu SuedLink, zum Konverter in Brunsbüttel sowie Factsheets, Trassen-Grafiken etc. finden Sie in unserem Presskit:https://tennet.eu/pressemappe-suedlink-konverter-brunsbuettel
TenneT
TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.
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