SuedLink: Traditionelle Tunnel-Taufe ist Startschuss für die Bohrarbeiten zur Unterquerung der Elbe

• Mit traditioneller Namensgebung für Tunnel und Tunnelbohrmaschine startet TenneT die Bohrarbeiten für die SuedLink-Elbquerung • Tunnelpatin Jette Waldinger-Thiering, Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, tauft die Unterquerung feierlich auf den Namen „Jette-Tunnel“ • „Elsa“, die Tunnelbohrmaschine, wird sich in den nächsten anderthalb Jahren in rund 20 Metern Tiefe circa fünf Kilometer von Wewelsfleth nach Wischhafen vorarbeiten

In der schleswig-holsteinischen Gemeinde Wewelsfleth (Landkreis Steinburg) haben heute nach alter Berg- und Tunnelbautradition der Tunnel sowie die Tunnelbohrmaschine für die SuedLink-Elbquerung ihre Namen erhalten. Damit gab der Übertragungsnetzbetreiber und SuedLink-Vorhabenträger TenneT den Startschuss für die Bohrarbeiten zur Elbe-Unterquerung der Erdkabeltrasse.

„SuedLink ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung in Deutschland. Nach rund einem Jahr Bauzeit an der Elbe starten wir jetzt mit dem Tunnelvortrieb“, sagte TenneT-COO Tim Meyerjürgens. „Dieses Projekt steht für Innovation, Zusammenarbeit und das gemeinsame Ziel, unsere Energieinfrastruktur zu modernisieren und den Weg für eine grünere Zukunft zu ebnen. Dabei hat Arbeitssicherheit höchste Priorität. Dies gilt für den Tunnelbau sowie für das gesamte SuedLink-Projekt, das 2025 entlang der gesamten Trasse in Bau sein wird. Für die heutige traditionelle Tunneltaufe wünsche ich unseren Mitarbeitern und dem gesamten Projektteam ein herzliches ‚Glück auf‘!“

Schleswig-Holsteins Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, Tobias Goldschmidt, sagte: „SuedLink wird zum Gamechanger für die deutsche Energiewende. Durch den vielen Windstrom hat Schleswig-Holstein schon jetzt das Potenzial, zum Kraftwerk für die ganze Republik zu werden. SuedLink wird dieses Potenzial weiter entfesseln, und diese Leitung wird Grünstrom in viele Ecken der Republik bringen. Nach Inbetriebnahme wird die Leitung das Übertragungsnetz deutlich entlasten und die Stromkosten reduzieren. Gleichzeitig entstehen durch den Bau der Trasse Aufträge für Firmen auch in unserem Land. Unsere Stromleitungen sind ein echtes Konjunkturprogramm für Deutschland.“

„Der erfolgreiche Einhub der Tunnelbohrmaschine in die Startbaugrube in Wewelsfleth markiert einen bedeutenden Meilenstein für den weiteren Bau der Elbquerung ElbX. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit unseres Teams und der präzisen Planung aller Beteiligten konnten wir diesen komplexen Schritt sicher und reibungslos durchführen. Wir sind stolz auf diesen Fortschritt und freuen uns darauf, die nächste Phase des Projekts, den Tunnelbau in Tübbingbauweise, ebenso erfolgreich zu meistern“, sagte Ronny Iffländer, Projektleiter Tunnelbau bei der PORR GmbH & Co. KGaA, die im Auftrag von TenneT an der Elbe tätig ist.

Namensgebung und Platzierung der Heiligen Barbara

Die traditionelle Namensgebung des Tunnels und der Tunnelbohrmaschine sowie die Aufstellung der Statue der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, haben im Tunnelbau eine lange Tradition. Die Tunnelpatin, Frau Jette Waldinger-Thiering, Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, taufte den Tunnel feierlich auf den Namen „Jette-Tunnel“. Im Anschluss erhielt die Tunnelbohrmaschine den Namen „Elsa“, der durch die Taufpatin und Projektmitarbeiterin Julia Andresen enthüllt wurde. Zuvor hatte TenneT die Öffentlichkeit in einem Aufruf um Namensvorschläge gebeten, auf den über 100 Einsendungen folgten. Eine sechsköpfige Jury der beteiligten Unternehmen wählte schließlich daraus den Namen aus. „Elsa“ ist ein Kurzwort für „ElbX lässt SuedLink-Strom ankommen“.

Nach der Taufzeremonie wurde die Statue der Heiligen Barbara als Symbol für Schutz und Sicherheit beim Tunnelvortrieb von zwei Projektmitarbeitern am Tunneleingang aufgestellt. Zwei Geistliche aus der Region segneten die Statue, die Tunnelbohrmaschine und den Tunnel mit Weihrauch und wünschten dem Projekt einen erfolgreichen und sicheren Verlauf.

SuedLink im Bau

Die feierliche Taufe des Tunnels und der Tunnelbohrmaschine markieren den Beginn der Bohrarbeiten für die SuedLink-Elbquerung, die nun sukzessive anlaufen und ab Januar richtig Fahrt aufnehmen werden. Das zeigt deutlich: SuedLink wird Realität. Mit dem Baustart bei dem Konverter in Leingarten (Landkreis Heilbronn), dem Baubeginn im Raum Heilbronn im Bergwerk unter Tage und der Elbquerung von SuedLink wurden im Süden und Norden bereits Ende 2023 der Startschuss für die Bauphase gegeben. Anfang 2024 folgte der Baubeginn des Konverters in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen). Für die beiden anderen Konverter in Wilster (Kreis Steinburg) und Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) haben die Arbeiten zur Flächenbefestigung bereits begonnen. Mit dem Start der Tiefbauarbeiten wird im Verlauf des Jahres 2025 gerechnet.

Entlang der Trasse schreitet der Bau ebenfalls voran: In Heeslingen (Landkreis Rotenburg/Wümme) werden seit Herbst 2024 kontinuierlich Erdkabel verlegt. Bis Ende 2025 wird SuedLink dann entlang der gesamten Strecke im Bau sein. Die ausstehenden Baugenehmigungen werden bis Anfang 2025 erwartet. In Baden-Württemberg haben bereits vorbereitende Bohrungen begonnen, und der Tiefbau startet dort im Herbst 2025.

Die SuedLink-Elbquerung

Zwischen Wewelsfleth in Schleswig-Holstein und Wischhafen in Niedersachsen wird SuedLink auf rund fünf Kilometern die Elbe mittels eines Tunnelbauwerks unterqueren. Dabei wird die sogenannte Tübbingbauweise angewendet, bei der sich eine eigens dafür hergestellte Tunnelbohrmaschine wie ein Maulwurf unter der Elbe hindurchgräbt. Im weiteren Verlauf werden sechs 525-kV-Stromkabel eingezogen und an die SuedLink-Erdkabel auf beiden Seiten der Elbe angeschlossen. Schienen im Tunnel ermöglichen das Befahren mit Tunnelfahrzeugen, sodass der Tunnel auch nach Abschluss der Bauphase für Wartungs- und Reparaturarbeiten zugänglich ist.

 

Daten und Fakten zum Tunnelbau

  • Gesamtgewicht der Tunnelbohrmaschine: 700 Tonnen
  • Länge der Tunnelbohrmaschine: 190 Meter
  • Bohrtiefe unter der Elbe: 20 Meter
  • Länge des Tunnels: circa 5 Kilometer
  • Durchmesser des Tunnels: 5 Meter

 

Hinweis für Redaktionen (nicht zur Veröffentlichung): Unter folgendem Link finden Sie Film- und Foto-Footage sowie weiteres Info-Material in Factsheets, Grafiken und Broschüren zu SuedLink und der Veranstaltung zur Tunneltaufe:

https://www.tennet.eu/de/digitale-pressemappe-suedlink-tunneltaufe

Über SuedLink

SuedLink ist eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Die Gleichstrom-Erdkabelverbindung wird ab Ende 2028 die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Das Vorhaben befindet sich in allen Abschnitten im Planfeststellungsverfahren, in dem der finale Leitungsverlauf festgelegt wird. Bisher liegen fünf Planfeststellungsbeschlüsse für SuedLink vor. Die 700 Kilometer lange Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TenneT und TransnetBW realisiert. TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg.

Über TenneT

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein über 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,2 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 45 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 8.300 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.

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