Der Stromnetzbetreiber TenneT hat heute (16.10.2019) den Planfeststellungsbeschluss für den dritten und damit letzten Abschnitt der „Mittelachsenleitung“ in Schleswig-Holstein erhalten. Damit hat das Amt für Planfeststellung Energie in Kiel (AfPE) grünes Licht für die Fertigstellung dieses wichtigen Netzausbauprojekts von europäischem Interesse und Vorrang erteilt. TenneT wird mit dem Bau des 10 Kilometer langen Abschnitts zwischen Handewitt (bei Flensburg) und er dänischen Grenze umgehend beginnen. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2020 geplant.
„Planung und Bau dieses Abschnittes geschehen in enger Abstimmung mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet,“ sagte TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. „Wir verfolgen dabei einen ambitionierten Zeitplan, denn Energinet hat mit dem Bau auf der dänischen Seite bereits begonnen und erwartet uns alsbald“, betonte Meyerjürgens mit Blick auf die kurze Bauzeit.
Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht sagte: „Ich freue mich, dass der Beschluss endlich vorliegt. Die Mittelachsenleitung ist ein Meilenstein für Schleswig-Holstein. Der Brückenschlag nach Dänemark ist zwar nur ein kleiner Abschnitt im deutschen Stromnetz, an ihm wird aber umso deutlicher, dass der Netzausbau und die Energiewende europäische Projekte sind. Das globale Ziel des Klimaschutzes macht nicht an nationalen Grenzen halt, sondern muss darüber hinaus gedacht und organisiert werden.“
Die 380-kV-Leitung „Mittelachse“ wird nach ihrer Fertigstellung aus insgesamt 433 Masten auf einer Länge von 150 Kilometern bestehen. Der nördlichste Abschnitt (Handewitt – dänische Grenze) ist mit 10 Kilometer Länge der kürzeste Teil und wird aus 26 Masten bestehen. Dieser Abschnitt wird entlang der bestehenden 220-kV-Leitung errichtet, welche nach Fertigstellung der neuen 380-kV-Leitung abgebaut wird.
Der südliche, erste Abschnitt zwischen Hamburg/Nord und Audorf hat eine Länge von 70 Kilometern, umfasst 183 Masten und ist bereits seit Ende 2017 in Betrieb.
Der zweite Abschnitt zwischen Audorf und Flensburg, zu dem auch die neuen Umspannwerke Schuby/West und Handewitt gehören, ist ebenfalls 70 Kilometer lang und besteht aus 180 Masten. Er ist seit Mitte 2018 in Bau und soll Mitte 2020, zeitgleich mit dem dritten Abschnitt in Betrieb genommen werden.
Die „Mittelachsenleitung“ ist ein europäisches Vorrangprojekt (Project of Common Interest, PCI). PCI-Projekte dienen dazu, die energie- und klimapolitischen Ziele in Europa zu erreichen und sind wichtige Bausteine der Energieunion der Europäischen Union (EU). Vorhaben, die in diese Liste aufgenommen wurden, sind aus energiepolitischer Sicht der EU erforderlich und haben einen besonderen Vorrangstatus.
TenneT wird auch weiterhin alle Bürgerinnen und Bürger über den Leitungsbau umfassend informieren. Für Anfang November ist ein „Bau-Infomarkt“ geplant, um Betroffenen, Anwohnern und Interessierten die Baumaßnahme persönlich zu erläutern. Der Termin wird in Kürze bekanntgegeben.
Über TenneT
TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund 23.000 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und Deutschland bieten wir eine zuverlässige und sichere Stromversorgung für 41 Millionen Endverbraucher. Wir erzielen mit rund 4.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro. Gleichzeitig sind wir einer der größten Investoren in nationale und grenzübergreifende Übertragungsnetze an Land und auf See, die die nordwesteuropäischen Strommärkte verbinden und die Energiewende ermöglichen. Als verantwortungsbewusstes, engagiertes und vernetztes Unternehmen handeln wir dabei mit Blick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft.
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