- Erste Teil-Erdverkabelung in Drehstromtechnologie in Schleswig-Holstein stellt zusätzliche und erhöhte Anforderungen an die Planung und Abwägung aller betroffenen Belange und Interessen
- Erster Abschnitt des Netzausbauprojekts wird voraussichtlich im Jahr 2025 in Betrieb genommen
Nach intensiven und konstruktiven Gesprächen zwischen der Vorhabenträgerin TenneT TSO GmbH und der Genehmigungsbehörde Amt für Planfeststellung Energie im Energiewendeministerium Schleswig-Holstein wurde die Entscheidung getroffen, die 2018 von TenneT vorgelegte Antragsunterlage für den Abschnitt Kreis Segeberg-Lübeck des Netzausbauprojektes Ostküstenleitung noch einmal umfassend zu überarbeiten.
„Dies hat im Wesentlichen zwei Gründe“, sagte TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, „zum Einen gilt es, erstmals ein Teilerdverkabelungs-Pilotvorhaben in Drehstromtechnologie in der Region zu realisieren. Dabei stellen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Drehstrom-Erdkabelpiloten hohe Anforderungen an die Planung und erfordern eine komplexe Abwägung aller betroffenen Belange und Interessen. Zum Anderen fordert die jüngste Rechtsprechung eine deutlich vertiefte Betrachtung bei der Abwägung des Korridors im Bereich von Wohnumfeldern, was nun bei der Überarbeitung der Planfeststellungsunterlagen berücksichtigt werden muss“.
Der Stromnetzbetreiber TenneT hat daher nach intensiver Rücksprache mit der Genehmigungsbehörde und dem Energiewendeministerium Schleswig-Holstein die Entscheidung zur umfassenden Überarbeitung der Antragsunterlagen getroffen. Bei dieser Überarbeitung werden jetzt auch weitere Unterlagenbestandteile, Planungen und Ergänzungen eingearbeitet, mit denen spätere zeitintensive Planänderungen vermieden werden können. Sowohl TenneT als auch die Genehmigungsbehörde gehen davon aus, dass diese Vorgehensweise die Rechtssicherheit der Antragsunterlage stärkt.
Die überarbeiteten Antragsunterlagen werden eine vertiefte Korridorbetrachtung und eine noch detailliertere Herleitung der Entscheidung für den Vorzugskorridor und die Leitungsführung enthalten. So wird das Vorhaben für die allgemeine Öffentlichkeit und besonders auch für die Betroffenen noch besser nachvollziehbar.
Das Vorhaben Ostküstenleitung muss, anders als andere Netzausbauvorhaben in Schleswig-Holstein, in dicht besiedelten Räumen geplant werden. Die Planung steht daher im besonderen Fokus der Öffentlichkeit.
„Wir werden den Dialog mit den Menschen vor Ort weiterhin intensiv fortführen und die Menschen in der Region selbstverständlich über etwaige Anpassungen der Routenführung rechtzeitig informieren und Fragen beantworten“, sagte Meyerjürgens.
TenneT geht davon aus, dass die Überarbeitung der Antragsunterlage bis Ende des Jahres abgeschlossen ist und nach dem Jahreswechsel an die Behörde übergeben wird. Insgesamt wird es voraussichtlich zu einer Verzögerung bei der Ostküstenleitung kommen. Die Inbetriebnahme des ersten Abschnitts (Kreis Segeberg – Lübeck) ist für das Jahr 2025 geplant, die weiteren Abschnitte folgen voraussichtlich 2026 (Lübeck – Siems) sowie 2027 (Lübeck – Göhl).
Über TenneT
TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund 23.000 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und Deutschland bieten wir eine zuverlässige und sichere Stromversorgung für 41 Millionen Endverbraucher. Wir erzielen mit rund 4.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro. Gleichzeitig sind wir einer der größten Investoren in nationale und grenzübergreifende Übertragungsnetze an Land und auf See, die die nordwesteuropäischen Strommärkte verbinden und die Energiewende ermöglichen. Als verantwortungsbewusstes, engagiertes und vernetztes Unternehmen handeln wir dabei mit Blick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft.
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