In einer repräsentativen Umfrage, die der Übertragungsnetzbetreiber TenneT beim Online-Umfrageunternehmen Civey beauftragt hatte, haben sich rund 83 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, die Energieinfrastruktur auszubauen, damit die Energiewende voranschreiten kann. Fast 81 Prozent sagen, neue Stromleitungen sollen schneller geplant und genehmigt werden.
Rund 70 Prozent wünschen sich eine sowohl bezahlbare als auch verlässliche Versorgung mit Energie, zudem sagen 40 Prozent, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland erhalten werden muss. Hierbei spielt auch die Frage nach sicheren Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Erst dahinter – mit rund 34 Prozent – rangiert der Klimaschutz als Ziel des Netzausbaus.
Akzeptanz vor Ort: Positive Sicht auf Ausbau von erneuerbaren Energien und Infrastruktur Sowohl für den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie als auch für den Ausbau der zugehörigen Infrastruktur unmittelbar vor Ort zeigt die Umfrage hohe Zustimmungswerte: Stromtrassen, Windparks und Kraftwerke (etwa für Geothermie oder Wasserstoff) liegen mit jeweils 46 Prozent Zustimmung gleichauf auf Platz zwei. Nur Solarparks werden noch stärker akzeptiert (64 %). Weniger Akzeptanz finden Gasleitungen (40 %).
Bei den Land- und Forstwirten zeigt sich ein etwas anderes Bild. Hier erhalten Kraftwerke (59 %) die meiste Zustimmung, gefolgt von Stromtrassen (47 %). Solarparks dagegen finden in dieser Gruppe bei nur 38 Prozent der Befragten Akzeptanz und liegen an letzter Stelle.
„Der Blick auf die Energiesicherheit hat sich in Deutschland verändert“, sagt TenneT-COO Tim Meyerjürgens, „unsere Umfrage zeigt, dass infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine fast zwei Drittel der Menschen mit Sorge auf die Sicherheit der Energieversorgung schauen. Gleichzeitig belegt unsere Umfrage die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau unserer Netze und weiterer Energieinfrastruktur. Diese positive Tendenz der Zustimmung hatten wir in den vergangenen Monaten bereits deutlich in unseren Projekten vor Ort wahrgenommen und sie wird nun in den Antworten der Befragten bestätigt. Das motiviert uns umso mehr, die intergierte Planung und zeitgerechte Umsetzung des Klimaneutralitätsnetzes weiter zu beschleunigen und voranzubringen, um die Infrastruktur für die Stromversorgung der Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die grüne Transformation der Industrie bereitzustellen und den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig wettbewerbsfähig zu gestalten.“
Ausbau des Stromnetzes: Lokale Energieunabhängigkeit und regionale Wirtschaft zählen
Beim Ausbau des lokalen Stromnetzes ist den Bürgerinnen und Bürgern vor allem wichtig, dass er für ihre Region konkrete Vorteile hat: etwa indem er die Energieunabhängigkeit des Wohnorts (53 %) und die regionale Wirtschaft (48 %) stärkt. Mit Blick auf die Projektkommunikation fordern viele Menschen, dass sie frühzeitig informiert werden (41 %). Eine tatsächliche Beteiligung an der Planung findet dagegen nur ein Fünftel relevant.
Interessant: Persönliche finanzielle Vorteile wünscht sich weniger als ein Drittel der Befragten.
Zwei Drittel sehen Reduktionspotenzial, ein Drittel weiß nicht oder will nichts reduzieren
Um Verfahren zu beschleunigen, kann aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger am ehesten die Berücksichtigung des Landschaftsbildes reduziert werden (37 %). Auch der Abstand von neuen Stromleitungen zu Wohngebieten und der Denkmalschutz sind aus ihrer Sicht weniger wichtig.
Jeweils 28 Prozent denken, dass Umwelt- und Artenschutzprüfungen sowie die Bürgerbeteiligung reduziert werden könnten.
Etwa ein Viertel (25,5 %) sind allerdings der Meinung, dass gar nichts davon reduziert werden sollte – diese Sicht ist insbesondere in Ostdeutschland verbreitet. Bei den Befragten der Land- und Forstwirtschaft zeigt sich eine andere Prioritätensetzung: Sie sehen vor allem beim Umwelt- und Artenschutz Reduktionspotenzial (47 %). Nur etwa jeder Zehnte in dieser Gruppe (11 %) will lokale Beteiligungsformate reduzieren.
Zur Systematik der Umfrage
Das Online-Umfrageunternehmen Civey hat im Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers TenneT im Juli 2023 die Bundesbürgerinnen und -bürger in einer repräsentativen Umfrage nach ihrer Meinung zu Energieversorgungssicherheit und Akzeptanz von Infrastruktur und Stromnetzausbau befragt. Die Umfrage ermöglicht auch einen Blick auf das Stimmungsbild speziell der Land- und Forstwirtschaft. Da viele Infrastrukturprojekte in landwirtschaftliche Flächen eingreifen, ist die Sichtweise dieser Gruppe für den erfolgreichen Netzausbau relevant. Zudem sind durch die Small Area Methode Auswertungen in der generellen Umfrage bis auf Landkreisebene besonders relevant.
Die Online-Panelbefragung von 10.000 Personen ab 18 Jahren aus der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung fand im Zeitraum vom 30.06.2023 bis 07.07.2023 statt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten repräsentativ. Die Ergebnisse auf Ebene der Landkreise sind repräsentativ unter Berücksichtigung ihres jeweiligen statistischen Fehlerbereichs; dieser liegt bei durchschnittlich sieben Prozentpunkten.
[Die genauen Fragen und Ergebnisse in Grafiken und Aussagen zeigt das anliegende Factsheet mit der detaillierten Auswertung der Umfrage.]
Über TenneT
TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.
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