TenneT vergibt Auftrag für DolWin5-Kabel an Prysmian

  • Gleichstrom- und Lichtwellenleiterkabel für das elfte Offshore-Netzanbindungssystem in Höchstspannungs-Gleichstromübertragungstechnik (HGÜ) von TenneT
  •  100 km Seekabel, 30 km Landkabel
  •  Kabelverlegung für 2022 und 2023 geplant

TenneT hat nun den zweiten Teil des Offshore-Netzanbindungssystems DolWin5 vergeben: Gestern erhielt Prysmian von TenneT den Auftrag für die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme des XLPE-isolierten 320-kV-HGÜ-Kabelsystems sowie des Lichtwellenleiterkabels. Die Kabel werden in Prysmians Fertigungsstandorten in Finnland und Frankreich hergestellt. Die Kabelverlegung ist für 2022 und 2023 geplant.

„Prysmian ist für uns ein erfahrener Partner, mit dem wir dieses wichtige Energiewende-Projekt erfolgreich umsetzen werden“, sagte Tim Meyerjürgens, COO von TenneT. Mit diesem Auftrag reduziert TenneT weiter die Kosten für Offshore-Netzanbindungssysteme. Im Mai hatte TenneT den Vertrag für den Bau der Offshore-Konverterplattform und der Landstation für DolWin5 vergeben und dabei eine Kostenersparnis von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorgängerprojekt DolWin6 erzielt. „Durch die von uns vorangetriebene Standardisierung der Offshore-Netzanbindungssysteme war es zudem möglich, einen niedrigeren Kabelpreis im Vergleich zu den Vorgängerprojekten zu erreichen“, so Tim Meyerjürgens. „Einen wichtigen Beitrag zu dieser Kosteneffizienz leistet auch das bei TenneT als führendem Übertragungsnetzbetreiber auf See gebündelte Fachwissen“. Mit DolWin5 wird TenneT die Offshore-Übertragungskapazität im deutschen Teil der Nordsee bis 2024 auf fast 9 Gigawatt erhöhen.


Über DolWin5

DolWin5 ist das elfte Offshore-Netzanbindungsprojekt von TenneT, das in Höchstspannungs-Gleichstromübertragungstechnik umgesetzt wird. DolWin5 verfügt über eine Übertragungskapazität von 900 Megawatt. Die zugehörige Offshore-Plattform DolWin epsilon befindet sich im DolWin-Cluster, wo der von Windkraftanlagen produzierte Drehstrom in Gleichstrom umgewandelt wird. Von dort aus führt ein 100 km langes Seekabel in südlicher Richtung vorbei an der Insel Borkum im Westen bis zum Anlandepunkt Hamswehrum, der sich an der Emsmündung in Ostfriesland befindet. Von hier führt ein 30 km langes Landkabel bis zur Konverterstation in Emden, wo der Strom wieder in Drehstrom umgewandelt und in das Höchstspannungsnetz an Land eingespeist wird. DolWin5 wird die Offshore-Windparks Borkum Riffgrund West I und II sowie OWP West mit dem Höchstspannungsnetz an Land verbinden.

Innovativer 66-kV-Direktanschluss
TenneT treibt nicht nur die Standardisierung von Systemen und Prozessen voran. TenneT entwickelt auch innovative Technologien, um Netzanschlüsse noch effizienter und kosteneffektiver zu gestalten. Eine dieser Innovationen ist der 66-kV-Direktanschluss, der beim Projekt DolWin5 zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Diese Technologie ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen, da die Windkraftanlagen direkt über 66-kV-Drehstromkabel an die Offshore-Plattform von TenneT angeschlossen werden. Dadurch werden erstens die
Umspannstationen der Offshore-Windparks nicht länger benötigt. Zweitens sind keine 155-kV-Drehstromkabel zur Verbindung der Offshore-Plattform von TenneT mit den Umspannstationen der angeschlossenen Windparks mehr notwendig.

Daten und Fakten:
- 900 MW
- Inbetriebnahme für 2024 geplant
- 100 km Seekabel, 30 km Landkabel
- Offshore-Plattform: DolWin epsilon
- Anzuschließende Windparks: Borkum Riffgrund West I und II und OWP West