12. Nationale Maritime Konferenz: Wertschöpfungspotenziale für die Wind- und Maritime Industrie

Bremerhaven, 10. Mai 2021 – Die Offshore-Windindustrie ist in der Lage, schon vor 2030 mehr als die bislang geplanten 20 Gigawatt installierter Leistung zum Erreichen der Klimaziele und zu einem verfassungsgemäßen Klimaschutz beizutragen. Von einem schnelleren Ausbau der Windenergie auf See, auch für die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff in Nord- und Ostsee, kann die Maritime Industrie in Deutschland profitieren.

Der Windindustrieverband und Innovationscluster WAB e.V. hat in diesem Jahr das Bundeswirtschaftsministerium bei der Ausgestaltung des Branchenforums "Offshore-Windenergie" der Nationalen Maritimen Konferenz unterstützt. "Als eines von sechs Fachforen der Teilbranchen Schiffbau und Zulieferindustrie, Schifffahrt, Meerestechnik, Häfen, Marineschiffbau zeigt das Branchenforum Offshore-Windenergie, welche Synergien der Ausbau der Windkraft auf See, der Aufbau einer 'grünen' Wasserstoffwirtschaft und die maritimen Industrien entlang der Küste und bundesweit für Beschäftigung, Wertschöpfung und einen schnelleren Klimaschutz ermöglichen", sagt Heike Winkler, Geschäftsführerin des WAB e.V. mit Sitz in Bremerhaven.

"Wir haben in Deutschland ein großes Know-how in der Maritimen Industrie und eine komplette Offshore-Wind-Wertschöpfungskette, einschließlich vieler kompetenter und innovativer kleiner und mittelständischer Unternehmen und einer breit aufgestellten Forschungslandschaft, die alle von einem schnelleren und stabilen Ausbau profitieren würden", so die WAB-Geschäftsführerin.

Da dieser Ausbau aktuell durch politische Entscheidungen unterbrochen wurde, finden in deutschen Gewässern keine Bauaktivitäten statt und werden in der ersten Hälfte der 2020er Jahre zu langsam zunehmen, um heimischen Unternehmen ausreichendes Marktvolumen bieten zu können. Dieser 'Fadenriss' hat bereits Substanz gekostet. "Deshalb brauchen wir kurzfristige Impulse, wie eine zusätzliche Ausschreibung von Flächen in 2022 - gegebenenfalls auch in Kombination mit der Erzeugung von "grünem" Wasserstoff -, die eine Zunahme von Bauaktivitäten in Nord- und Ostsee vor 2026 ermöglichen", sagt die WAB-Geschäftsführerin.

Die WAB begrüßt die Ende April vom Bundeskabinett verabschiedete Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), welche den Anschluss von Offshore-Windparks in Küstengebieten erleichtern soll. Der Vorschlag enthält eine Möglichkeit, die Netzanschlusskosten umzulegen. Projekte im Küstengebiet, die nicht unter das Windenergie auf See-Gesetz fallen, sollen demnach keine feste Einspeisevergütung erhalten. Die Inbetriebnahme des Windparks und der Netzanschluss müssen koordiniert werden.

Wichtig ist zudem, bereits jetzt ein Zwischenziel von 35 Gigawatt bis 2035 anzupeilen sowie die Potenziale für die Windenergie auf See und hieraus erzeugtem "grünen" Wasserstoff über 2040 hinaus in der Flächenplanung für Nord- und Ostsee zu berücksichtigen. Da Klima- und Naturschutz eine gemeinsame und unteilbare Aufgabe ist, benötigt der Offshore Wind-Ausbau eine weitsichtige und am Klimaschutzbedarf orientierte Raumplanung.

Über das Forum "Offshore-Windenergie" auf der 12. Nationalen Maritimen Konferenz

In dem von der WAB mit organisierten Forum Offshore-Windenergie (10. Mai, 15:45-17:15 Uhr) ist der Branchenverband unter anderem durch die Ko-Moderatorin Heike Winkler und das WAB-Vorstandsmitglied Irina Lucke (Omexom Deutschland) vertreten. Irina Lucke, Martin Volker Gerhardt (WAB-Mitglied Siemens Gamesa Renewable Energy) und Wolfgang Lemb (IG Metall) zählten zu den Rednern der 16. WAB-Branchenkonferenz WINDFORCE im September 2020.

Die Nationale Maritime Konferenz ist das größte Treffen der maritimen Branche und steht auch dieses Jahr wieder unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die 12. NMK wird am 10. und 11. Mai 2021 live aus Rostock übertragen.

Während des Forums werden Einspieler der WAB-Mitglieder Ørsted, WindMW Service GmbH, Jaeger Mare Solutions GmbH, Stahlbau Nord GmbH und wpd sowie der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und Amprion zu sehen sein.

Über die WAB


Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören mehr als 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an.

Die WAB organisiert die jährliche internationale Offshore-Wind-Branchenkonferenz WINDFORCE, die in diesem Jahr am 5. und 6. Oktober in Bremerhaven stattfindet. Schottland ist Partnerland der 17. WINDFORCE Conference. Internationale Expertinnen und Experten werden über die aktuelle Entwicklung der Märkte, über die politischen Rahmenbedingungen sowie über die neuesten Innovationen der Branche sprechen. Abstracts für Vortragsvorschläge können bis 21. Juni via http://bit.ly/Windforce-2021-Abstract eingereicht werden.

Kontakt

Hans-Dieter Sohn | Senior Communications and Marketing Manager WAB e.V. | +49 173 2382802 | hans.sohn@wab.net

Foto: © WindMW Service GmbH