18. WINDFORCE Conference: Klimaschutz und Beschäftigung ermöglichen!

Die neue Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die installierte Leistung der Offshore-Windenergie in Deutschland bis 2030 mehr als zu verdreifachen – wie dies gelingen kann, darüber diskutieren Expertinnen und Experten seit heute auf der 18. Inter-nationalen WINDFORCE Conference in Bremerhaven. Der Windindustrie- und Wasserstoffverband WAB e.V. nutzte als Stimme der Zulieferindustrie die Bühne der Konferenz, um auf die Bedeutung der Ausschreibungsbedingungen für Offshore-Windenergie sowie auf die drohenden Engpässe bei der industriellen Kapazität und der Fachkräfte aufmerksam zu machen, die den aktuellen politischen Zielen im Weg stehen.

Rund 250 nationale und internationale Expertinnen und Experten, unter anderem aus dem Konferenz-Partnerland Frankreich, treffen sich dafür auf dem Gelände der Bremerhavener Lloyd Werft zu diesem traditionsreichen "Klassentreffens der Offshore-Windindustrie". Schirmherr der diesjährigen WINDFORCE ist Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck.

Noch bis Mittwoch steht unter dem Motto Offshore-Wind: Klimaschutzziele umsetzen und Arbeitsplätze schaffen" die internationale nachhaltige Entwicklung der Zulieferindustrie für Offshore-Wind und "grünen" Wasserstoff im Vordergrund.

Wenn jetzt für Fachkräfte und für die Offshore Wind Zulieferindustrie sowie die maritime Industrie die richtigen Weichen gestellt werden, kann aus Sicht der WAB der Ausbau von 30 Gigawatt bis 2030 und langfristig mindestens 70 Gigawatt Offshore-Wind in Deutschland bis 2045 gelingen.

"Wir setzen uns dafür ein, dass der Ausbau der klimaschützenden Windenergie auf See wieder für mehr Beschäftigung und Wertschöpfung sorgt und "grüner" Wasserstoff wirtschaftlich produziert werden kann. Die Bundesregierung sollte bei der aktuellen Überarbeitung des Windenergie auf See-Gesetzes die Initiative des Bundesrats aufgreifen und die klimaschädlichen Emissionen bei der Produktion eines Offshore-Windparks über die Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks als Ausschreibungskriterium, sowie ein Sprinterprogramm für "grünen" Wasserstoff " integrieren, sagte WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler. "Und vor allem braucht es eine Qualifizierungs- und Ausbildungsoffensive entlang der Wertschöpfungskette, die Unterstützung der Maritimen Industrie und die erforderliche Häfen-Infrastruktur", ergänzt die WAB-Geschäftsführerin.

"Das Ziel einer klimaneutralen Volkswirtschaft sowie die Notwendigkeit, sich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine weitestgehend unabhängig vom Import von fossilen Energieträgern zu machen, ist nur zusammen mit leistungsfähigen Hafeninfrastrukturen zu realisieren. Denn sowohl für den ambitionierten Ausbauplan der Bundesregierung für die Offshore Windkraft als auch für die Entwicklung von Wertschöpfungsketten für grünen Wasserstoff sind die Häfen als Umschlagsort unverzichtbar. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen deswegen weiter beschleunigt werden. Die Hafenstandorte müssen zudem bei Investitionen in ihre Infrastruktur durch den Bund unterstützt werden. Nur so lässt sich die deutsche Energiewende schaffen und an der energiepolitischen Unabhängigkeit Deutschlands arbeiten," sagte Dr. Claudia Schilling, Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen.

Die WAB setzt sich bereits lange für den politischen Dialog für einen nachhaltigen Aufbau von Wind auf See Lieferketten in Europa ein. Fast alle Offshore-Wind ausbauenden Länder unterstützen in dieser internationalen Branche die heimische Wertschöpfung und Beschäftigung. Unser Ziel ist ein Europa mit fairen Wettbewerbsbedingungen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Unabdingbar ist dafür der enge Austausch innerhalb Europas.

Noch bis Mittwoch diskutieren internationale Expertinnen und Experten in Bremerhaven über die nachhaltige Entwicklung der Offshore-Windenergie, der entstehenden "grünen" Wasserstoffwirtschaft sowie der schwimmenden Windkraft, um entsprechende Innovationen zu fördern und eine nachhaltige Kostendegression zu ermöglichen.

"Der ambitionierte Offshore-Ausbau ist der Schlüssel zu Klimaschutz und einer sicheren, günstigen und unabhängigen Energieversorgung. Aber ohne die richtigen Weichenstellungen gefährden wir das Erreichen des Ziels für 2030. Wir brauchen einen dynamischen Inflationsausgleich und einen Verzicht von Zusatzzahlungen in den Ausschreibungen, eine Beschleunigung der Genehmigungen sowie ein höheres und gleichmäßig verteiltes konkretes Auftragsvolumen", sagte Martin Gerhardt, Geschäftsführer von Siemens Gamesa in Deutschland auf der Podiumsdiskussion der WINDFORCE.

"Wir begrüßen die ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung und unterstützen diese auch weiterhin, um so die Versorgung von Deutschland mit grüner Energie voranzutreiben. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir unabhängig von ausländischen Energieimporten werden, zur Versorgungssicherheit beitragen und den Klimawandel eindämmen. Das Gebot der Stunde lautet, dass die Ausschreibungen für Offshore-Windparks systemintegrativ und volkswirtschaftlich sinnvoll sind sowie gesellschaftlich vernünftig. Wir drohen sonst diese Chancen in Deutschland zu verspielen", sagte Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted Deutschland.

"Ein schneller Offshore-Ausbau geht nur Hand in Hand mit einem starken und flexiblen Übertragungsnetz auf See und an Land. TenneT spielt dabei eine wichtige Rolle in Europa. In Deutschland und in den Niederlanden streben wir an jeweils rund 20 GW Offshore-Windenergie bis 2030 anzubinden. Mit unserer Erfahrung und einer Vielzahl technischer Innovationen wie beispielsweise unserem 2 GW-Standard oder der Vermaschung des Gleichstromnetzes sind wir gut vorbereitet für diese ambitionierte Aufgabe. Nun muss aber die Politik die Überregulierung beenden und den Unternehmen zutrauen, die Energiewende verantwortungsvoll umzusetzen", sagte Tim Meyerjürgens, Chief Operating Officer des Übertragungsnetzbetreibers TenneT.

Einen thematischen Schwerpunkt bildet das Partnerland Frankreich. Weitere Fachvorträge beleuchten die gesamte Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergie sowie die Entwicklungen internationaler Märkte.

"Die WINDFORCE Conference ist für Expertinnen und Experten aus Frankreich eine großartige Gelegenheit, von den deutschen Offshore-Wind-Erfahrungen zu lernen. Wir freuen uns über Anregungen für den französischen Markt, der mit dem ersten großen Offshore-Windpark, der aktuell im Atlantik gebaut wird und ersten Strom geliefert hat, endlich in Schwung kommt. Wir freuen uns darauf, deutsch-französische Partnerschaften zu bilden, um konkrete Projekte zu verwirklichen", sagte Matthieu Monnier, Stellvertretender CEO des französischen Windenergieverbands FEE.

Am Rande der internationalen Fachkonferenz WINDFORCE feiert die WAB ihr 20-jähriges Jubiläum. "Wir freuen uns sehr, dass wir einige der Pioniere auf die Bühne der 18. WINDFORCE Conference bringen können, die einen maßgeblichen Anteil an der Gründung und am Aufbau der damaligen 'Offshore Windenergie-Agentur' hatten. Ihnen gilt unser großer Dank für Ihren weitsichtigen Einsatz im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen", sagte Jens Assheuer, Vorsitzender des WAB e.V.-
Vorstands.

 

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Foto: © Jan Oelker

Gruppenfoto: (c) WAB/Wirrwa

 

Über WAB e.V.

Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net

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Hans-Dieter Sohn | Senior Communications and Marketing Manager WAB e.V. | +49 173 2382802 | hans.sohn @ wab.net

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