Pressemitteilung zum Auftakt der WindEnergy Hamburg Digital
Die Windkraft muss schneller ausgebaut werden – für Klimaschutz, Strombedarf und Sektorkopplung
Bremerhaven, 1. Dezember 2020 – Die WAB bedauert die kurzfristige Absage des virtuellen Messe-Teils der WindEnergy Hamburg Digital, der heute starten sollte. Um dennoch auf das Know-how ihrer Mitgliedsunternehmen sowie auf das Angebot der WAB aufmerksam zu machen, hält die WAB an ihrem Begleitprogramm fest.
„Wir freuen uns, dass das zu Ende gehende Jahr neben der herausfordernden Pandemie für die Offshore-Wind-Branche auch positive Entwicklungen geboten hat: Unsere Mitglieder haben mit dem neuen langfristigen Ausbauziel von 40GW bis 2030 und den EU-Ausbauplänen von 300GW wieder eine Perspektive erhalten“, sagt Jens Assheuer, Vorsitzender des WAB e.V.-Vorstands.
„Die langfristigen Ziele allein helfen den Unternehmen der Offshore-Wind-Lieferkette jedoch nicht durch den von der Politik verordneten Ausbaustopp“, merkt WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler an. „Hier benötigen wir nach wie vor Offshore-Wind-Bauaktivitäten vor 2025, auch um das Ausbauziel der Bundesregierung von 20 Gigawatt bis 2030 zu erreichen, so Winkler.
Ausreichende Möglichkeiten für eine Sonderausschreibung und einen schnelleren Offshore-Wind-Ausbau in Nord- und Ostsee gibt es. So sollten freie Netzkapazitäten genutzt werden, um die getätigten Investitionen in die Infrastruktur bestmöglich zu nutzen. Dieses Potenzial für Offshore-Wind und „grünen“ Wasserstoff sowie für Wertschöpfung und Beschäftigung sollte für eine zweite Ausschreibung im Jahr 2021 ausgeschöpft werden.
Dass diese Flächen dringend für klimafreundlichen Strom und „grünen“ Wasserstoff benötigt werden, zeigen aktuelle Modellrechnungen für den Energiebedarf bis zum Ende des Jahrzehnts. „Wir schließen uns der Einschätzung des niedersächsischen Energieministers Olaf Lies an, der davon ausgeht, dass wir in 2030 nicht rund 590 Terawattstunden Stromproduktion benötigen, wie es die Bundesregierung glaubt, sondern ‚mindestens 750‘ Terawattstunden“, erklärt Jens Assheuer. „Bei der künftigen Nutzung von Flächen in Nord- und Ostsee steht für uns die Harmonisierung von Klimaschutz und Naturschutz ganz oben auf der Agenda“, kündigt Heike Winkler mit Blick auf das Wahljahr 2021 an.
Die aktuelle Schwäche des deutschen Marktes kann nur durch eine Hinwendung zu internationalen Märkten in Europa darüber hinaus ausgeglichen werden. Daher ist gerade die internationale Vernetzung von großer Bedeutung für unsere Mitgliedsunternehmen. Mit ihrem WABinar-Programm bietet die WAB ihren Mitgliedern die Chance, ihre mittelständische Expertise international hervorzuheben.
Speziell für kleine und mittelständische Unternehmen, Innovationsmotor und Pioniere der Windindustrie in Deutschland, wird der ausgebremste Heimatmarkt zunehmend zur Existenzfrage. Er belastet auch die Perspektive einer „grünen“ Wasserstoffproduktion und perspektivisch die Erschließung von relevanten Exportpotenzial.
Über diese und andere branchenrelevante Themen diskutiert die WAB gemeinsam mit ihren Mitgliedsunternehmen 8.2 Consulting und Monitoring, FICHTNER, sensorise und Trident Archäologie – unabhängig von der Absage der virtuellen Messe – in ihrem Begleitprogramm, das auch WABinare der WAB e.V.-Vorstandsmitglieder Jens Assheuer (WindMW), Tim Meyerjürgens (TenneT) und Markus Lesser (PNE AG) sowie der WAB-Kooperationspartner DeepWind Cluster, Department for International Trade, ForWind und RDRWind e.V. umfasst: www.wab.net/aktuelles/news/detailseite/unser-programm-zur-windenergy-hamburg-digital-2020/
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Über die WAB
Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von „grünem“ Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net
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