Am Montagabend empfingen die Vertreter*innen der Agentur für Wirtschaftsförderung - Stadt Cuxhaven (AfW), der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH (EEHH), der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein EE.SH (EE.SH), des Wind- und Wasserstoffverbands WAB e.V. (WAB), des Wasserstoffenergieclusters Mecklenburg-Vorpommern e.V. (WECMV) und des WindEnergy Network e.V. (WEN) Politiker*innen sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund. Ziel war es, den Parlamentarier*innen die Chancen und Herausforderungen beim Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft für die regionalen Unternehmen und den Klimaschutz aufzuzeigen, aber auch auf regulatorische Hemmnisse hinzuweisen.
Modellregion für eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Norddeutschland kann und will mit einer Vielzahl an Projekten zur Produktion, Verteilung, Speicherung und Anwendung in Industrie und Mobilität eine „Leuchtturmregion für grünen Wasserstoff“ in Deutschland werden und eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Nutzung von Wasserstofftechnologien hilft bei der Bewältigung der großen politischen Problemstellungen unserer Zeit:
- Sie helfen ein versorgungssicheres Energiesystem aufzubauen, das einen Beitrag zur neuen energiepolitischen Sicherheitsarchitektur leistet.
- Durch die Speicherung und orts- und zeitunabhängige Verfügbarmachung von Strom aus Erneuerbaren Energien können die Klimaziele erreicht werden.
- Die Industrie wird gestärkt: Es können neue Exportpotenziale erschlossen und Arbeitsplätze gesichert beziehungsweise zusätzliche geschaffen werden.
- Sie unterstützen die Dekarbonisierung der maritimen sowie der energieintensiven Grund- und Rohstoffindustrie.
Für die Geschäftsmodelle mit grünem Wasserstoff müssen jedoch die Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene stimmen. Nur eine zügig verabschiedete und adäquate Regulatorik und Gesetzgebung ermöglicht die Rechtssicherheit und Wirtschaftlichkeit, die die Basis für Investitionen aus der Privatwirtschaft bilden. Stimmen die Voraussetzungen, werden die diversen, geplanten (Groß-)Projekte kurzfristig umgesetzt und so ein essenzieller Beitrag zu den ambitionierten CO₂-Zielen Deutschlands und der Zielstellung von 10 Gigawatt Elektrolysekapazität bis 2030 geleistet.
Nicole Dreyer-Langlet, Vice President Research & Technology und Member of the Board of Management der Airbus Operations GmbH: „Der Schulterschluss der Branchen für den Wasserstoffmarkthochlauf ist da. Wir wollen gemeinsam an einem Strang ziehen, aber dieser ist nirgends befestigt. Am dringendsten benötigen wir einen Startschuss; sonst läuft uns die Zeit davon. Geplante Leuchtturmprojekte gibt es genug. Jetzt liegt es an der Politik, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen - mit mehr Geschwindigkeit und Pragmatismus als aktuell.“
Überregionale Zusammenarbeit
AfW, EEHH, EE.SH, WAB, WECMV und WEN unterzeichneten auf der der H₂ Expo & Conference in Hamburg am 29. September 2022 einen Kooperationsvertrag. Darin verpflichteten sich die Partner zur verstärkten und regelmäßigen Zusammenarbeit sowie zur gemeinschaftlichen Unterstützung der Akteure der norddeutschen Wasserstoffindustrie. Der gemeinsam ausgerichtete parlamentarische Abend bildet den Beginn der konkreten Zusammenarbeit. Im zweiten Quartal 2023 werden die Partner voraussichtlich eine gemeinsame Konferenz veranstalten.
Als Industrieplattform der norddeutschen Akteure unterstützen die Partner die Umsetzung der von Küstenbundesländern bereits 2019 verabschiedeten Norddeutschen Wasserstoffstrategie. Vor dem Hintergrund der energie- und industriepolitischen Bedeutung der entstehenden Wasserstoffwirtschaft für die Erreichung der Klimaziele und die energetische Versorgungssicherheit ist ihr schneller Aufbau von überragendem nationalem Interesse.
Weitere Informationen zur Norddeutschen Wasserstoffstrategie: www.norddeutschewasserstoffstrategie.de
Fotos: (c) WAB e.V.
Über die AfW
Die Agentur für Wirtschaftsförderung der Stadt Cuxhaven initiiert, begleitet und koordiniert Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Cuxhaven. Zu den Schlüsselbranchen zählt vor allem der Sektor der Erneuerbaren Energien. Der Fokus liegt hier vor allem auf dem Bereich der Offshore-Wind-Wasserstoff Industrie und dies maßgeblich als Zukunftsentwicklung am Standort Cuxhaven. Durch seine zentrale Lage zu den Offshore-Windparks hat sich Cuxhaven zu einem der Vorrangstandorte für die Offshore-Industrie – zum sogenannten „Deutschen Offshore-Industrie- Zentrum“ entwickelt. www.afw-cuxhaven.de
Über EEHH
Das Erneuerbare Energien Hamburg-Cluster ist ein Branchennetzwerk aus rund 240 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen der Erneuerbare-Energien-Branche sowie der Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das Cluster bietet Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine gemeinsame Plattform. Inhaltliche Themenbereiche der Clusterarbeit sind On- und Offshore-Wind, Solar, Erneuerbare Wärme, Sektorenkopplung und grüner Wasserstoff. www.eehh.de
Über EE.SH
Die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein EE.SH ist eins von sechs strategischen Innovationsclustern des Landes Schleswig-Holstein. Das Team von EE.SH unterstützt die Unternehmen der schleswig-holsteinischen Erneuerbare-Energien-Branche bei der Umsetzung von Innovations- und Transformationsprojekten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der norddeutschen Wasserstoff-Strategie. EE.SH wird vom Land Schleswig-Holstein aus EU-Mitteln und von Kooperationspartnern finanziert.
Über die WAB
Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net
Über WECMV
Der Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern bündelt die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um den Markthochlauf im Bundeland gezielt zu beschleunigen. Gefördert vom Wirtschaftsministerium in Schwerin vernetzt der WECMV alle Akteure der Wertschöpfungskette vom Komponentenhersteller bis zum Endkunden unter Einbeziehung der politischen Entscheidungsträger. www.wecmv.de
Über die WEN
Der WindEnergy Network e.V. (WEN) ist das führende Unternehmensnetzwerk für Windenergie in der Nordost-Region mit aktuell ca. 100 Mitgliedsunternehmen. Das seit 2002 bestehende Netzwerk versteht sich als Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche. Thematische Schwerpunkte bilden die Windenergie an Land und auf See, maritime Technologien in Verbindung mit Offshore Wind sowie die Entwicklung von grünem Wasserstoff. www.wind-energy-network.de