Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Offshore-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land. Von der Nordsee kommend verlaufen die See- bzw. Erdkabel bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten im niedersächsischen Wehrendorf (BalWin1) und im nordrhein-westfälischen Westerkappeln (BalWin2).
Ende Juli 2023 hat Amprion die Unterlagen zum Raumordnungsverfahren beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) eingereicht. Anschließend wurden die Planungen in öffentlichen Informationsveranstaltungen vorgestellt und diskutiert. Nun hat das ArL seine landesplanerische Feststellung veröffentlicht. Sie bestätigt den von Amprion vorgestellten Vorzugstrassenkorridor mit den im Verfahren vorgeschlagenen Änderungen. Darüber hinaus werden die möglichen Konverterstandorte „Am Wehsand-Ost“ und „In der Strothe“ sowie deren jeweilige Wechselstromanbindung als raum- und umweltverträglich eingestuft.
Angepasster Verlauf zwischen Bösel und Cloppenburg
Zwischen Bösel und Garrel hatte Amprion im Laufe des Raumordnungsverfahrens vorgeschlagen, die östliche Variante des 650 Meter breiten Trassenkorridors anstatt der ursprünglich vorgeschlagenen westlichen Variante zu nutzen. Dieser Einschätzung folgt das ArL mit seinem Beschluss. Der Korridor läuft westlich an Garrel, Falkenberg und Varrelbusch vorbei bis in den Bereich Vahren (Cloppenburg). Auch hier hatte Amprion ursprünglich eine östliche Variante vorgeschlagen, im Laufe des Verfahrens jedoch die westliche Variante bevorzugt. Ab dem Bereich Vahren nimmt der Trassenkorridor den ursprünglich vorgeschlagenen Verlauf östlich von Kneheim, über den westlichen Bereich der Gemeinde Cappeln sowie Bevern, Dinklage und Grönloh. Er verläuft zwischen Gehrde und Neuenkirchen (Oldenburg) sowie zwischen Rieste und dem Alfsee. Im Bereich Hesepe trennen sich BalWin1 und BalWin2. BalWin2 läuft von dort nordwestlich an Ueffeln und Neuenkirchen (Osnabrück) vorbei nach Nordrhein-Westfalen. BalWin1 verläuft in östlicher Richtung bis Hunteburg und knickt dort südöstlich nach Bohmte ab.
Trassenverlauf wird im Planfeststellungsverfahren festgelegt
Mit der landesplanerischen Feststellung wurden die Raumordnungsverfahren innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist abgeschlossen. „Vor etwa einem Monat endete das Verfahren in Nordrhein-Westfalen. Nun haben wir auch in Niedersachsen Planungssicherheit und können die Planfeststellungsverfahren weiter vorbereiten“, so Linda Halekotte, Projektleiterin bei Amprion. Amprion will 2025 die Unterlagen für die Planfeststellungsverfahren einreichen, in denen der konkrete Trassenverlauf und weitere Aspekte wie die Bauausführung festgelegt werden. Der nun festgelegte Trassenkorridor bildet die Grundlage für die weitere Planung.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2
Die beiden geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen. Das entspricht zusammen dem Bedarf von etwa 4 Millionen Menschen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 155 beziehungsweise 165 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von BalWin1 und BalWin2 werden etwa 205 beziehungsweise 215 Kilometer Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (BalWin1) und Westerkappeln (BalWin2) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Stefan Sennekamp Projektsprecher BalWin1 und BalWin2 M + 49 152 2270 5497 E-Mail: stefan.sennekamp @ amprion.net
Amprion verbindet
Die Amprion GmbH ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland. Unser 11.000 Kilometer langes Höchstspannungsnetz transportiert Strom in einem Gebiet von der Nordsee bis zu den Alpen. Dort wird ein Drittel der Wirtschaftsleistung Deutschlands erzeugt. Unsere Leitungen sind Lebensadern der Gesellschaft: Sie sichern Arbeitsplätze und Lebensqualität von 29 Millionen Menschen. Wir halten das Netz stabil und sicher – und bereiten den Weg für ein klimaverträgliches Energiesystem, indem wir unser Netz ausbauen. Rund 2.300 Beschäftigte in Dortmund und an mehr als 30 weiteren Standorten tragen dazu bei, dass die Lichter immer leuchten. Zudem übernehmen wir übergreifende Aufgaben für die Verbundnetze in Deutschland und Europa. Die Amprion Offshore GmbH ist als hundert-prozentige Tochter mit den Offshore Aktivitäten von Amprion betraut.