WAB-Botschaften für die ersten 100 Tage der Ampel-Koalition

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bedeutet für die Windindustrie und die entstehende "grüne" Wasserstoffwirtschaft einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem regulatorischen Rahmen der alten Bundesregierung. Für Klimaschutz, Beschäftigung und Wertschöpfung muss die neue Regierung nun schnell Maßnahmen umsetzen. Der Industrieverband und das Innovationscluster für Windenergie und "grünen" Wasserstoff WAB e.V. hat einige der wichtigsten Aufgaben für die neue Bundesregierung als "100-Tage-Botschaften der Windindustrie" zusammengefasst.

Darin fordert die WAB die Bundesregierung unter anderem auf, alle kurzfristigen Beschleunigungspotenziale für den Offshore-Wind-Ausbau auf 30 Gigawatt (GW) bis 2030 zu nutzen und die auszuschreibende Kapazität für 2022 mindestens zu verdoppeln. Das Ziel muss sein, die zu erwartenden Ausbaumengen vom Ende der Dekade nach vorne zu entzerren.

"Die innovative Wertschöpfungskette und damit die Beschäftigung in der Branche hat unter dem Ausbaustopp der letzten Bundesregierung erheblich gelitten. Die Windindustrie benötigt stabile Marktbedingungen anstelle von stetigem Preisdruck. Die neue Bundesregierung muss nun für kurzfristige Impulse und einen verstetigten Ausbaupfad sorgen, um endlich langfristig verlässlich im Heimatmarkt für Wertschöpfung und steigende Beschäftigungszahlen zu sorgen", sagt WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler. "Von uns unterstützte Studien zeigen: Davon profitiert die Wertschöpfungskette bundesweit."

Zudem fordert der Verband, die anteiligen Offshore-Wind-Ausbaumengen für die bis zum Jahr 2030 geplanten 10 GW Elektrolyseleistung für "grünen" Wasserstoff zu lokalisieren - neben dem geplanten Ausbau für den Strombedarf. "Finden Sie dabei mit dem Ko-Nutzungsprinzip eine Balance von Klima- und Umweltschutz", heißt es in den "WAB-Botschaften".

Dringend erforderlich ist es aus Sicht der WAB, für einen regulatorischen Rahmen für "grünen" Wasserstoff zu sorgen. So sollte nicht nur "grüner" Wasserstoff förderfähig sein, der mithilfe von Windenergieanlagen produziert wurde, die neu errichtet oder im selben Jahr wie der Elektrolyseur in Betrieb genommen wurden. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Windenergie muss marktwirtschaftlich möglich sein.

Die WAB spricht sich für einen engen Dialog zwischen Politik und Wirtschaft mit Unterstützung der Fachverbände aus sowie für eine zentrale Koordinierungsstelle für die Belange und Genehmigungsprozesse im Rahmen der Energiewende.

Zu den wichtigsten Aufgaben im Bereich Windenergie an Land zählt die WAB die Verfügbarkeit von Flächen. Der Bund soll im Kontext der Bund-Länder-Strategie die Ausweisung von weiteren Flächen anregen, fordert der Verband. Eine weitere Botschaft betrifft die Akzeptanz der Energiewende-Technologien: Die Bundesregierung sollte die Einrichtung von Servicestellen auf Landesebene anregen und so mithilfe der Länder Beteiligungs- und Dialogformate für Anlieger schaffen. Gerade vor dem Hintergrund der hohen Akzeptanz der Energiewende liege es nahe, den Dialog mit der Bevölkerung und allen relevanten Akteuren gemeinsam zu gestalten. Innovative kleine und mittelständische Unternehmen können mit ihrem Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung eine besondere Rolle spielen. Pauschale Abstandsregelungen lehnt der Verband ab, da diese nicht zur Akzeptanz beitragen.

"Die neue Bundesregierung muss nun schnell die Weichen stellen und die Grundlagen schaffen für den geplanten, deutlich ambitionierteren Ausbau von Windenergie auf See und an Land", sagt Heike Winkler. "Der Netzentwicklungsplan und die Ausbauflächenplanung an Land und auf See, die für 'grünen' Wasserstoff erforderliche Infrastruktur sowie die Umsetzung der nächsten Ausschreibung sollten künftig den neuen Ausbauzielen entsprechen", kommentiert die WAB-Geschäftsführerin. "Die Grundlagen für die Umsetzung der Ausbauziele muss die neue Regierung schnellstmöglich anschieben", so Winkler. "Hinzu kommen muss nun auch eine Übersicht über eine verzahnte Gas- und Stromnetz-Infrastruktur."

Kurzlink zu den "100-Tage-Botschaften der Windindustrie": bit.ly/322Rz0X

Fotos:

WINDFORCE Conference 2021 © WAB/Wirrwa - BU: Bereits auf der WINDFORCE Conference 2021 überreichte die WAB der alten Bundesregierung eine Liste mit Botschaften der Windindustrie.

Offshore-Foto © WindMW Service GmbH

Über WAB e.V.:

Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. www.wab.net

Kontakt:

Hans-Dieter Sohn | Senior Communications and Marketing Manager WAB e.V. | +49 173 2382802 | hans.sohn @ wab.net

 

 

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